Wie glaubwürdig sind die Netto-Null-Klimaziele der großen Ölkonzerne?

Um das 1,5-Grad-Ziel zu halten, müssen Ölkonzerne schnell ihre Emissionen reduzieren. Doch ein Blick auf deren Geschäftsstrategie zeigt: Bislang fließt viel Geld ins Marketing, wenig in echte Veränderung

von Daniela Becker
10 Minuten
Eine Greenpeace-Aktivistin steht am 27. Juli 2010 in Camden, London, Großbritannien, vor einer BP-Tankstelle, die wegen einer Protestaktion geschlossen wurde. Greenpeace-Aktivisten hatten nach eigenen Angaben alle BP-Tankstellen in London geschlossen und Schilder mit der Aufschrift: „Geschlossen. Weg vom Erdöl“. BP hatte bestätigt, dass Tony Hayward zurücktreten wird, nachdem das Unternehmen im zweiten Quartal des Jahres Verluste in Höhe von 11 Milliarden Pfund verzeichnet hat. Im Jahr zuvor hatte Hayward BPs neue Solarsparte geschlossen.

Ein Urteil, wie ein Paukenschlag: Im Mai entschieden Richter des Bezirksgerichts in Den Haag, dass der Ölkonzern Shell seine CO2-Emissionen in den Niederlanden bis 2030 um 45 Prozent reduzieren muss – viel stärker und schneller, als die Unternehmensstrategie das bislang vorgesehen hatte. Klimaschützer auf der ganzen Welt feierten das Urteil als wegweisend und hoffen weltweit auf weitere Interventionen der Judikative.

Ist damit das Ende des Ölzeitalters eingeleitet?