„Vogelperspektiven“ im Kino: Portrait einer Leidenschaft

Filmemacher Jörg Adolph erzählt vom Vogelbeobachten und den Mühen, die Vielfalt der Natur zu bewahren. Sein Doppelportrait des Naturschutzmanagers Norbert Schäffer und des Buchautors Arnulf Conradi verzichtet auf Ecken und Kanten

vom Recherche-Kollektiv Flugbegleiter:
6 Minuten
In einem braunen, offenen Zelt sitzen vier Menschen und schauen mit ihren Fernrohren in Richtung Betrachter.

Drei Menschen stehen auf einem Hügel, über den der Wind pfeift. Vor sich haben sie auf Stativen Fernrohre aufgebaut. Wonach sie Ausschau halten, erzählt eine Männerstimme aus dem Off:

„Das Vogelbeobachten ist eher eine Lebensform als ein Hobby, man tut es eigentlich immer. Man guckt stets nach Vögeln. Das Erlebnis, den Vogel in seiner Schönheit und Lebendigkeit wahrzunehmen, ist wie eine Senkrechte in der Zeit. In dem Moment gibt es nichts anderes.“

Schnitt zum Objekt der Leidenschaft: Ein Rotmilan segelt heran, füllt den Bildschirm bald ganz aus. Jede Feder ist zu erkennen, das Bild so gestochen scharf wie der Blick des Vogels in die Kamera. Majestätisch gleitet der Greifvogel unter blauem Himmel durch die Luft.

Ganz anders als übliche Natur-Dokus

Mit diesem starken, poetischen Einstieg hat der Filmemacher Jörg Adolph, von dem zuletzt „Das geheime Leben der Bäume“ zu sehen war, wohl die Aufmerksamkeit von jedem gewonnen, der gerne Vögel beobachtet. Ihm ist etwas sehr Seltenes gelungen: Sein Werk über Schönheit, Bedrohung und Schutz der Vogelwelt läuft seit 16. Februar bundesweit in Kinos. Allein in Berlin zeigen sieben Häuser „Vogelperspektiven“, wie der 106 Minuten lange Film heißt.

Drei Vogelbeobachter auf einem Hügel mit ihren Fernrohren.
Vogelbeobachtung – für viele Menschen einen große Leidenschaft.
Ein älterer, freundlich lächelnder Herr steht mit Stativ über der Schulter in einer nebligen Landschaft.
Arnulf Conradi beim Vogelbeobachten.
Ein gelbes Schild mit der Aufschrift „Naturschutzgebiet“ wurde mit dem Edding mit dem Satz „Die ganze Welt ist ein…“ ergänzt.
Ein Naturschutzgebiet mit einem besonderen Appell.
Die Uferschnepfe ist ein großer, schlanker Vogel mit einem extrem langen Schnabel.
In Bayern gibt es nur noch 19 Brutpaare der Uferschnepfe.