Roadtrip im Wasserstoff-Auto: Nächste Tankstelle in 200 Kilometern

Wer sich über zu wenige Ladestationen für E-Autos beklagt, war noch nie mit Wasserstoff unterwegs. Eine Testfahrt im Toyota Mirai, angetrieben von der Hoffnung, dass der Tank nicht leer geht.

7 Minuten
Der Toyota Mirai steht vor einer Wasserstoff-Tankstelle

Es vergeht keine Minute, bis der erste Schaulustige kommt. Kein Wunder, denn die Zapfsäule zischt und gurgelt, als wären wir in einer Großküche.

„Was für ein Schiff!“, staunt ein älterer Herr, während Wasserstoff mit 700 bar in den Toyota Mirai gepresst wird. Wie sich herausstellt, interessiert sich der Senior weniger für die Technik als fürs Aussehen: „In so ‘nem Auto fühlt man sich ja wie Christian Lindner auf dem Weg nach Sylt.“

Wasserdampf aus dem Auspuff

Tatsächlich ist der Toyota Mirai eine fast fünf Meter lange Limousine. Die Sitze sind weich und belüftet, die Scheiben getönt, der blaue Lack glänzt in der Sonne. Doch in Wahrheit ist es nicht das Aussehen, das dieses Fahrzeug zu etwas Besonderem macht.

Unter der Motorhaube verbirgt sich eine Brennstoffzelle, die Wasserstoff in Strom umwandelt. Aus dem Auspuff kommen keine Abgase, sondern Wasserdampf.

Den Namen „Mirai“ hat der Hersteller deshalb ganz bewusst gewählt: Auf Japanisch bedeutet er Zukunft.

Toyota Mirai fährt auf einer Landstraße
Ein Wasserstoff-Auto sieht man nicht alle Tage. Nur 1400 solcher Fahrzeuge sind aktuell in Deutschland zugelassen.
Die Zapfpistole steckt im Tank des Toyota Mirai
Nach vier Minuten sind die Wasserstoff-Tanks wieder aufgefüllt—fast so schnell wie bei Benzin und Diesel.
Blick ins Innere des Toyota Mirai
Für knapp 75.000 Euro bekommt man nicht nur eine Brennstoffzelle, sondern auch ein edles Interieur.
Nahaufnahme des Navis im Toyota Mirai
Das Navi kennt alle möglichen Treibstoff-Arten, nur keinen Wasserstoff
Steve Przybilla hievt eine Tragetasche in den Kofferraum
Der Kofferraum fasst 300 Liter – nicht gerade viel für eine Limousine
Steve Przybilla auf dem Rücksitz im Mirai
Mit vorgeschobenem Beifahrersitz lässt es sich hinten bequem aushalten. Ansonsten fällt der Platz für eine Fünf-Meter-Limousine nicht gerade üppig aus.
Der Einpark-Assistent zeigt ein 3D-Bild des Toyota Mirai
Der Mirai ist fast fünf Meter lang, lässt sich dank diverser Assistenzsysteme aber gut einparken.
Autor Steve Przybilla an der Zapfsäule einer Wasserstoff-Tankstelle
Auftanken am Autohof in Neuruppin. Diese Zapfsäule funktionierte tadellos.
Analoge Druckanzeige an einer Wasserstoff-Tankstelle
Beim Tanken steigert sich der Druck langsam. Am Ende wird der Wasserstoff mit 700 bar in die Tanks gepresst.
Hand hält Tankkarte an Lesegerät
Bezahlt wird per Tank-Karte und Geheimzahl, fast wie beim Geldabheben.
An der Tür des Toyota Mirai prangt die Aufschrift „Fuel Cell“
Toyota und Hyundai sind derzeit die einzigen Hersteller, die Fahrzeuge mit Brennstoffzelle in Serie produzieren
Toyota Mirai auf einem Feldweg von hinten
Mirai im Kornfeld. Mit dem kantigen Aussehen seines Vorgängers hat das aktuelle Modell nichts mehr gemeinsam
Toyota Mirai auf einem Feldweg
Von außen macht der Toyota Mirai bereits Eindruck. Das Besondere verbirgt sich aber unter der Motorhaube