„In China wurden keine Maßnahmen ergriffen, die nicht auch anderswo umgesetzt werden könnten“

Der WHO-Epidemiologe Bruce Aylward über seine Reise nach China und effektive Schutzmaßnahmen gegen das Corona-Virus. Von Kai Kupferschmidt

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Eine ältere Frau mit Regenschirm und Schutzmaske vor dem Gesicht auf einem asiatischen Markt.

Am Abend des 9. Februar stieg der kanadische Epidemiologe Bruce Aylward in Genf ins Flugzeug. Sein Ziel: Beijing. Seine Aufgabe: im Auftrag der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ein gemeinsames Team von chinesischen und internationalen Forschern zu führen. Die Experten sollten die Covid-19-Epidemie in China untersuchen, um zu verstehen, was die Welt von China im Umgang mit der neuen Seuche lernen kann.

Das Expertenteam besuchte Peking, Guangdong und die am stärksten betroffene Provinz Hubei. Ende Februar kehrten die Forscher zurück, ihr Bericht liegt seit dem 28. Februar vor. Doch viele Länder hätten die Lehren aus China noch immer nicht verstanden, sagt Aylward. Ein Gespräch über das Gefühl falscher Sicherheit, Schutzmaßnahmen und die Mithilfe der Bevölkerung. Autor Kai Kupferschmidt berichtet für führende Medien wie „Science Magazine“ über die Corona-Epidemie.

Zu sehen ist eine Nahaufnahme einer Gewebeprobe, in der kleine Kügelchen liegen. Dabei handelt es sich um die farblich hervorgehobenen Viren.
Elektronenmikroskopische Aufnahme einer Probe des ersten Falls von Covid-19 in den USA, erstellt von einem Team der Centers for Disease Control (CDC). Die rundlichen Viruspartikel wurden blau eingefärbt, um sie sichtbarer zu machen.