Wie die Franken ihren Wald auf die Klimakrise vorbereiten

In einem Großprojekt helfen Förster, Naturschützer und Waldbauern zusammen, um den Frankenwald zu retten.

von Adriane Lochner
30 Minuten
Waldstück mit einigen Fichten, dazwischen junge Buchen und einige Tannen.

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Die Dürre der vergangenen Monate und die drohende Klimakrise werfen die Frage auf: Wie soll der Wald der Zukunft aussehen? Schon seit Langem diskutieren Forstleute, Naturschützer und Umweltpolitiker, wie man Wälder auf solche Wetterextreme vorbereiten kann. Jahrhunderte lang genutzte Monokulturen sollen von Menschenhand umgebaut werden in ursprüngliche und klimatolerante Mischwälder – eine Aufgabe, die zahlreiche Herausforderungen birgt. Die Kontroverse rund um den Waldumbau lässt sich besonders gut im Frankenwald im Norden Bayerns verfolgen.

„Frankenwald“ ist die Bezeichnung für ein Mittelgebirge, das zu Teilen im Süden Thüringens und in Oberfranken liegt. Die höchste Erhebung ist der Döbraberg bei Schwarzenbach am Wald mit 794,6 Metern über dem Meeresspiegel. Man sagt: „Im Frankenwald gibt es keine Berge, da gibt es Täler.“ Denn die Hochebene ist durchfurcht von den Quellflüssen der Weser und des Mains. Die Ködeltalsperre bei Nordhalben ist eine der größten Trinkwassertalsperren Bayerns. Der Frankenwald ist Teil des Grünen Bandes, eines Biotopenverbunds, der sich von der Ostsee bis ins Vogtland erstreckt, entlang der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze. Wo einst Zäune, Mauern und Minenfelder Bevölkerung und Lebensräume trennten, befindet sich heute eine ökologische Vorzeigeregion.

Blick von einem Aussichtspunkt über Felder und Waldstücke.
Der Frankenwald ist Teil des Grünen Bandes, bundesweit eine ökologische Vorzeigeregion.
Ein Förster begutachtet eine junge Buche inmitten großer Fichtenstämme.
Weg von der Fichtenwüste: Unter anderem mit jungen Buchen wollen Forstleute wie Peter Hagemann den Frankenwald in seinen ursprünglichen Zustand zurückversetzen.
Männer arbeiten mit Äxten an Fichtenstämmen.
Floßbau: Was heute Touristenattraktion ist, war früher Notwendigkeit. Vor allem für die Flößerei wurde die Fichte im Frankenwald angepflanzt.
Reh steht vor einem Feld.
Rehe richten im Wald großen Schaden an, indem sie die Triebe junger Bäumchen anknabbern.
Kümmerliche Buche mit abgerupften Spitzen
Rehverbiss an einer jungen Buche
Morscher Baumstamm liegt im Wald.
Totholz ist wichtig für die Artenvielfalt im Wald. Für Wanderer und Holzfäller stellt es eine potenzielle Gefahr dar.
Ein Schwarzstorch steht im Wald.
Der Schwarzstorch ist das Flaggschiff des Artenschutzes im Frankenwald. (Wildkameraaufnahme mittels Bewegungsauslöser)
Wildkatze im Schnee.
Die Wildkatze ist ein Neuzugang im Frankenwald. Sie ist auf strukturreiche Wälder angewiesen. (Wildkameraaufnahme mittels Bewegungsauslöser)
Waldstück mit einigen Fichten, dazwischen junge Buchen und einige Tannen.
Die Zielvorstellung der Forstleute. Nur in enger Mischung mit anderen Baumarten hat die Fichte eine Chance, in Zukunft zu überleben.