Erdbeben und Magma auf Island: Was passiert, wenn bei Grindavík ein Vulkan ausbricht?

Seit Tagen häufen sich die Anzeichen, dass sich im Südwesten von Island ein neuer Spaltenvulkan öffnet. Ein Ausbruch könnte auch bewohntes Gebiet um die Kleinstadt Grindavík bedrohen – aber es gibt längst Pläne die Lava zu bekämpfen.

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Luftbild einer braun-grünen, hügeligen Landschaft, eine Kleinstadt mit weißen Gebäuden, eine unbebaute Landzunge, in der Ferne eine kleine Industrieanlage mit Dampfwolken darüber

Am 25. Oktober begann das Rumpeln: Tausende Erdbeben registrierten die Messgeräte entlang der Halbinsel Reykjanes im Südwesten Islands. Allein 23.000 Beben zählten die Fachleute bis Donnerstag, den 9. November. Schon ab August hatten ihre GPS-Messungen gezeigt, dass sich das Vulkangebiet Fagradalsfjall um drei Zentimeter gehoben hatte, lokal sogar um bis zu zehn Zentimeter. Vulkanologen deuteten das als neue Intrusion von Magma: Das bedeutet, flüssiges Gestein bahnte sich den Weg nach oben und ließ die Landoberfläche langsam ansteigen. Zunächst befand sich dieses Magma noch in einer Tiefe von mehreren Kilometern.

Eine topografische Karte des Gebiets um Grindavík am Meer. Die rote Linie des Magmaganges führt von Nordosten direkt am Stadtrand vorbei und dann im Südwesten
Der Süden der Reykjanes-Halbinsel mit Blauer Lagune im Zentrum (bláa lónið), dem Kraftwerk Svartsengi, Heizleitungen (rote gepunktete Linien). Die dicke rote Linie markiert den vermuteten Verlauf des Dykes, also des Magmatunnels, der auf Basis der Erdbebendaten rekonstruiert wurde (Stand: 12.11.2023, 12:30)
Ein Vulkankegel, aus dem glühende Lava in die Höhe schießt. Auf einer Anhöhe davor sitzen mehrere Menschen in Outdoorjacken.
Der Ausbruch am Geldingadalir markierte im April 2021 den Beginn der aktuellen Ausbruchsserie im Südwesten Islands.

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