Der internationale Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus: Wer kennt ihre Namen?

Am 27. Januar wird jedes Jahr weltweit der Opfer der NS-Verfolgung gedacht. In der Hoffnung, weitere Namen, Gesichter und Geschichten dem Vergessen zu entreißen, setzt die Forschung auf neue Quellen, neue Ansätze – und die Hilfe der Bevölkerung.

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Schwarz-Weiß-Foto von zwei Mädchen in Winterkleidung mit Judenstern auf dem Mantel. Sie wurden wenig später nach Litauen verschleppt und ermordet.

Am 27. Januar 1945 wurde Auschwitz von sowjetischen Soldaten befreit. Mehr als eine Million Menschen waren in dem Vernichtungslager ermordet worden, vor allem Juden und Jüdinnen, aber auch Sinti*zze und Rom*nja, Homosexuelle und Angehörige anderer marginalisierter Gruppen. Jedes Jahr wird deshalb am 27. Januar weltweit der Opfer des Nationalsozialismus gedacht. Viele der Namen sind aber nicht überliefert. In der Hoffnung, weitere Gesichter und Geschichten identifizieren und die Umstände ihrer Verfolgung klären zu können, gehen Historikerïnen nun neue Wege. Sie setzen auf bislang verborgene Quellen, andere Blickwinkel und auf Hinweise und Materialien von Privatpersonen.

Historisches Foto, auf dem ein Zug von Menschen durch eine Kleinstadt geht. Passanten und Passantinnen sind stehengeblieben und schauen zu.
Am 22. Mai 1940 wurden 500 Menschen in Asperg vom Sammellager zum Bahnhof geführt – für den Transport ins besetzte Polen.