Mikrobiomforschung: „Gerade jetzt wird es besonders interessant für Patientinnen und Patienten.“

„12 Mythen über das Mikrobiom“ – die Kritik der Ärztin und Mikrobiom-Expertin Maria Vehreschild

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Das Foto zeigt eine Ärztin in einem weißen Kittel. Die Frau hat dunkle, zurückgekämmte Haare und trägt eine Brille.

Um Mikroorganismen, die den menschlichen Körper besiedeln, das Mikrobiom, gibt es aktuell einen regelrechten Hype. Kaum eine Erkrankung wird nicht in irgendeinen Zusammenhang mit der Mikroben-Community gebracht. Das zeigt sich auch an der Zahl von Fachpublikationen, die WissenschaftlerInnen in den vergangenen Jahren veröffentlichten. Bei all der Begeisterung zum Thema sind jedoch allerhand Fehlinformationen im Umlauf, die sich hartnäckig halten.

Die britischen Mikrobiologen Alan Walker von der University of Aberdeen und Lesley Hoyles von der Nottingham Trent University machten vor kurzem im angesehenen Fachjournal „Nature Microbiology“ auf diesen Missstand aufmerksam. Fehlinformationen schaden nicht nur der Mikrobiomforschung selbst, sondern auch dem Vertrauen der Bevölkerung in die Forschung. Vor allem, weil sich die Erfolge auf diesem Gebiet zum Nutzen der menschlichen Gesundheit womöglich nicht so rasch einstellten, wie es die Berichterstattung vermuten lässt. RiffReporter berichtete in „12 Mythen über das Mikrobiom“.

Das wiederum kritisiert Maria Vehreschild. Die Ärztin leitet die AG „Klinische Mikrobiomforschung an der Uniklinik Köln“ sowie den Schwerpunkt Infektiologie am Universitätsklinikum Frankfurt. Im Gespräch mit RiffReporter berichtet sie über die großen Fortschritte der Forschung, die gerade jetzt in die klinische Anwendung für den Menschen kommen.

RiffReporter: Frau Vehreschild, Sie sehen den Artikel der beiden britischen KollegInnen kritisch, warum?