Wenn Gespräche mit Arzt oder Ärztin schwierig sind: Was hilft, damit die Kommunikation besser wird

Beim Gespräch in der Arztpraxis kann viel schief gehen. Patientinnen und Patienten können aber einiges tun, damit sich die Gesprächskultur im Sprechzimmer verbessert.

vom Recherche-Kollektiv Plan G:
6 Minuten
Junge Frau lächelt eine Ärztin an, die nur von hinten zu sehen ist

„Was führt Sie zu mir?“ Diese Frage haben wahrscheinlich alle schon einmal gehört. Es ist die wohl meistgestellte Frage in deutschen Arztpraxen. Und sie klingt gut: Patient:innen kommen mit der (berechtigten) Erwartung, dass sie medizinischen Rat und Unterstützung bekommen. Die Frage signalisiert, dass sich Arzt oder Ärztin für das Anliegen des Gegenübers interessieren. Doch leider kann nach diesem vielversprechenden Anfang viel schiefgehen. Denn Ärzt:innen und Patient:innen verstehen sich nicht automatisch.

Es kann passieren, dass Patient:innen nach 20 Sekunden unterbrochen werden. Gerade als sie dabei waren, ihre Beschwerden zu schildern. Aber selbst, wenn sie ausreden dürfen, kann es sein, dass ihr eigentliches Anliegen nie zur Sprache kommt. Wenn sie zum Beispiel der Ärztin schildern, dass sie seit Tagen einen seltsamen Husten haben, können hinter der Symptombeschreibung unterschiedliche Fragen stehen. Der eine kann zum Beispiel Angst vor Lungenkrebs haben, weil er raucht. Die andere möchte hingegen wissen, ob ein Coronatest nötig ist. Und ein Dritter möchte vielleicht nur krankgeschrieben werden. Was das wahre Anliegen ist, kann die Ärztin nicht wissen – es sei denn, sie fragt genauer nach. Tut sie das nicht, sondern drückt ihrem Gegenüber einfach ein Privatrezept für Hustensaft in die Hand, entsteht schnell Unzufriedenheit.

Wenn Patient:innen dann noch sagen: „Ich habe im Internet gelesen, dass trockener Husten ein Zeichen für Keuchhusten sein kann“, sinkt die Stimmung im Sprechzimmer meistens auf den Tiefpunkt. Dann weiß der Arzt: Jetzt kann es länger dauern, weil er erst mal erklären muss, warum er einen Keuchhusten für unwahrscheinlich hält. Und weil Patient:innen vielleicht auf bestimmte Untersuchungen bestehen, die aber aus medizinischer Sicht gar nicht nötig sind.

Mit der vertrauensvollen Arzt-Patienten-Beziehung ist es dann nicht weit her. Was hilft in dieser Situation weiter?