Konsum im Klimawandel: Müssen wir Weihnachten neu denken?

Es ist das Fest der Liebe, aber auch jenes des Konsums und der schlechten Ökobilanz. Müssen wir Weihnachten, wie wir es kennen, neu denken? Eine Kolumne.

vom Recherche-Kollektiv Klima & Wandel:
5 Minuten
Eine Frau sitzt im Schneidersitz auf dem Boden und verpackt ein Geschenk in rotes Geschenkpapier. Vor ihr auf dem Boden liegen bereits fertig verpackte Geschenke.

Es sind nur noch wenige Tage bis Heiligabend und noch immer habe ich nicht alle Weihnachtsgeschenke beisammen. Zum einen aus Zeitgründen, aber auch, weil ich mir zunehmend die Frage stelle: Ist das gegenseitige Beschenken noch vereinbar mit der Nachhaltigkeit?

Dass Weihnachten nicht nur das Fest der Liebe, sondern auch ein Fest des Konsums ist, ist nicht neu. Der Handelsverband Deutschland (HDE) hat für dieses Jahr Umsätze in Höhe von 120,8 Milliarden Euro in den Monaten November und Dezember prognostiziert – und das trotz Inflation. Wir Deutschen kaufen jedes Jahr wieder massenhaft Geschenke, Geschenkpapier, Adventskalender, Weihnachtsdeko und Lichterketten. Und das wirkt sich auf die Ökobilanz aus: Während der Feiertage entstehen 20 Prozent mehr Abfall.

Das Weihnachtsfest ist alles andere als nachhaltig

Hinzu kommen die Weihnachtsbäume aus Monokulturen, die wir uns in die Wohnzimmer stellen und die meist stark mit Pestiziden belastet sind. Beim Weihnachtsessen landet meist Fleisch auf den Tellern – vor allem Gänse. Diese stammen laut Nabu dabei selten aus Deutschland, sondern werden zur Wintersaison massenweise importiert. Und nicht zuletzt verbraucht die Weihnachtsbeleuchtung deutschlandweit so viel Strom wie eine mittelgroße Stadt im gesamten Jahr, hat der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) berechnet.