Forschung: Quantenphysik bringt abhörsicheres Chatten einen Schritt näher

Physiker von Toshiba haben mithilfe günstiger Technik Daten zwischen Frankfurt und Kehl getauscht, die von den Gesetzen der Quantenphysik geschützt wurden. Ist das der erste Schritt zum „Quanteninternet“?

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Mit Photonen lassen sich dank Quantenphysik sichere Schlüssel im Internet verteilen. (Symbolbild)

Kabel liegen durcheinander, dazwischen elektronische Geräte und Messinstrumente – der Labortisch wirkt eher wie Bastelei als Forschung, für die sich Regierungen interessieren. Doch was Thomas Walthers Team im Keller der TU Darmstadt entwickelt, könnte bald Staatsgeheimnisse schützen oder sensible Entwicklungsergebnisse von Firmen. Die Physiker arbeiten an „Quantenkryptografie“, die Datenverkehr über Glasfasern besonders sicher verschlüsseln soll – geschützt durch die Gesetze der Quantenphysik.

Doch die Quantenkryptografie ist extreme Präzisionsarbeit, denn die Information wird von einzelnen Photonen übertragen – sie muss also mit minimalem Licht auskommen. Das ruft normalerweise nach hochpräzisen Detektoren, die mehrere 100.000 Euro kosten. Zudem kommen Photonen wegen der Absorption in Glasfasern kaum weiter als 100 Kilometer und transportieren nur geringe Datenmengen. Auch ein Netzwerk mit mehr als zwei Teilnehmern ist schwer aufzubauen.

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