Harsche Worte, flinke Beine: Dieser Mann kämpft für die Rechte der Fußgänger

Alle Welt diskutiert über die Verkehrswende, Parkplätze und Radwege. Der Fußverkehr kommt in der Debatte aber fast nie vor. Roland Stimpel vom Verein FUSS e.V. will das ändern.

6 Minuten
Ein Schild weist auf Gehwegschäden hin.

Nein, nein, ein „Wutgänger“ sei er nicht, das ist Roland Stimpel wichtig. Aber als ein Vater mit Kinderwagen wegen eines quer parkenden Fahrrads auf die Straße ausweichen muss, bricht es dann doch aus ihm heraus: „Berlin-Mitte ist ein failed state! Die Behörden haben hier vollständig kapituliert.“

Failed state, ein gescheiterter Staat. Der englische Begriff wird normalerweise im Zusammenhang mit Anarchie, Gewalt und Chaos verwendet. Ein Staat, der seine grundlegenden Funktionen nicht mehr erfüllt.

In diesem Fall kommen die harschen Worte von einem Mann, der sich vorgenommen hat, auf Deutschlands am meisten vernachlässigtes Verkehrsmittel hinzuweisen: das Zu-Fuß-Gehen. Roland Stimpel, 65 Jahre alt, ist Vorstandsmitglied im Verein FUSS e.V.

Porträtbild von Roland Stimpel
Roland Stimpel kämpft für den Fußverkehr.
Fahrräder stehen auf einem Bürgersteig.
Unebene Gehwege, Hindernisse und Falschparker gehören in Berlin (genau wie in vielen anderen Städten) zum Straßenbild.