Peru: Der Koch, der den Amazonas-Wald rettet

Roy Riquelme aus Madre de Dios bewahrt den Regenwald – indem er dessen Früchte auf den Speisezettel setzt. Seine Geheimwaffe: die Rezepte seiner Großmutter.

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Mann, Ende dreißig, dunkle Haare, braunes Gesicht, trägt eine rote Schürze und hält eine Pfanne mit roten Früchten in der Hand. Im Hintergrund Regenwald.

Man nehme ein paar rohe Paranüsse, röste sie in der Pfanne und mahle sie dann, zusammen mit ein paar Blättern Sacha Culantro, der Chilischote „Fischauge“ (Capsicum chinense) und etwas Salz zu einem Brei. Roy Riquelmes Augen leuchten, wenn er der Touristïnnengruppe beschreibt, wie er die Paranuss-Soße zubereitet. Sie ist die ideale Begleitung für Maniok-Wurzeln und Kochbananen. Das Rezept hat er von seiner Großmutter aus dem Dorf Cachuelas, gleich neben dem heutigen Naturschutzgebiet Tambopata in der peruanischen Amazonas-Region Madre de Dios. 

Dort ist Roy Riquelme als Kind indigener Bauern und Paranusssammler aufgewachsen. Der Wald und die Küche haben es ihm von klein auf angetan. Noch heute, mit seinen inzwischen 39 Jahren, bestaunt er jedes Mal neu und ehrfurchtsvoll die Baumriesen in seiner Heimatregion. Jedes Mal, wenn er in den Regenwald geht, fühlt er sich wie ein Baum und spürt, dass er lebendig ist, sagt er. Er hört das Zirpen, Kreischen, Krachen und Tropfen des Waldes und beginnt zu suchen: nach Früchten, Lianen, Palmen, Kräutern und Gräsern, die er in seiner Küche verwenden kann.

Orangefarbene, etwa handgroße, runde Früchte auf einem Haufen, ca. 12 Stück.
Die Pijuayo-Frucht, die wie eine Tomate aussieht und wie eine Kartoffel schmeckt.
Ein langer Holztisch, darauf grüne Bananenblätter, und daraf verschiedene Früchte. Am Ende des Tisches steht der Koch Roy Riquelme in einem weißen Hemd mit einer Borte aus indigenen Mustern. Im Hintergrund grüne Bäume und Palmen.
Roy Riquelme mit den Früchten „seines“ Regenwaldes.
Eine Hand hält eine kokosähnliche Kapsel, die oben offen ist und in der mehrere Nüsse mit einer braunen Schale liegen.
Eine Kapsel mit Paranüssen, frisch im Regenwald aufgesammelt. Roy Riquelmes Heimat „Madre de Dios“ ist berühmt für ihre Paranüsse.
Mann mit Messer und runder Kokosnuss-großer Frucht in der Hand.
Roy Riquelme rückt einer Zapote mit dem Messer zuleibe.