Präsident der Humboldt-Stiftung: „Wissenschaftliche Expertise sollte keine Frage der Geografie sein“

Der Humboldt-Stiftung drohen erhebliche Mittelkürzungen. Ein fatales Signal – meint Robert Schlögl, der neue Präsident der Stiftung. Denn ohne die Wissenschaft werden wir auch die Klimakrise nicht bewältigen können.

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Porträt von Robert Schlögl, dem neuen Präsidenten der Humboldt-Stiftung.

Zwei Monate ist Robert Schlögl nun in seinem neuen Amt als Präsident der Alexander von Humboldt-Stiftungtätig. Und nein, der renommierte Chemiker hätte niemals damit gerechnet, dass er den Posten tatsächlich bekommt. Der Grund: Schlögl hatte ein kontroverses Gespräch mit der Findungskommission, die den Stiftungspräsidenten vorgeschlagen hat.

„Unsere Meinungen gingen durchaus auch auseinander“, sagt Schlögl. So wehrte er sich unter anderem gegen den Vorschlag der Kommission, die Reisetätigkeit in der Stiftung zu reduzieren. „Das ist doch sinnlos für eine Organisation, die ein globales Netzwerk als Hauptaufgabe hat“, sagt der 68-Jährige.

Plädoyer für internationale Perspektiven

Doch vielleicht waren gerade Schlögls starkes Plädoyer für den persönlichen Austausch der Forschenden, für die internationalen Perspektiven und seine Leidenschaft für die Wissenschaft der entscheidende Grund, der die Kommission schlussendlich überzeugte.