Tierheim der besonderen Art: Auch im Rollstuhl macht das Hundeleben Spaß

Auf ihrem Gnadenhof in Niedersachsen gibt die Ärztin Usha Peters behinderten Hunden eine zweite Chance.

vom Recherche-Kollektiv Tierreporter:
8 Minuten
Nahaufnahme von Shadow, dem Schäferhund

Klock, klock, klock. Ein harter Plastikball kullert über den Boden. Direkt dahinter: Shadow, ein lebhaft-verspielter Schäferhund, der den Ball immer wieder mit der Nase anstupst. So geht das eine gefühlte Ewigkeit. Shadow liebt seinen Ball, für alles andere hat er keine Augen.

Was Shadow ebenfalls nicht hat, sind funktionierende Hinterbeine. Der Rüde, der etwa fünf bis sechs Jahre alt ist – so genau weiß man das nicht –, wurde mit einer Fehlbildung der Wirbelsäule geboren. Die Vorbesitzerin war überfordert, das Veterinäramt schritt ein.

„Shadow stand kurz davor, euthanasiert zu werden“, sagt Usha Peters, die zu seiner Retterin wurde. Die 57-jährige Humanmedizinerin betreibt einen Gnadenhof bei Soltau am Rande der Lüneburger Heide. Das Besondere: Von 97 Hunden, die hier leben, haben 26 einen Rollstuhl.

Schäferhund im Rollstuhl rennt hinter Ball her.
Shadow spielt mit seinem geliebten Hartschalenball.
Hunde mit Rollstuhl laufen einer Pflegerin hinterher.
Mit ihren umgeschnallten Gestellen können sich die Hunde auf dem Gelände frei bewegen.
Ein Schild weist auf den „Hun'nenhoff“ hin.
Der Hun'nenhoff liegt idyllisch am Rande der Lüneburger Heide.
Usha Peters im Kreis ihrer Hunde
Die Ärztin Usha Peters hat den Gnadenhof gegründet. Sie investiert einen Großteil ihres Privatvermögens in das Projekt.
Blonde Frau krault Rollstuhlhund am Hals.
Saskia Wicke arbeitet als Tier-Physiotherapeutin auf dem Hof.
Mehrere Hunde spielen in einem Raum.
Ob zweibeinig, vierbeinig, mit oder ohne Rollstuhl — anders als Menschen grübeln die Hunde nicht über ihre Behinderung nach.
Ein Rollstuhl-Hund frisst aus einem Napf
„Bitte nicht stören — ich diniere!“
Usha Peters streichelt einen Rollstuhlhund.
Am liebsten würde sich Usha Peters um alle ihre Schützlinge persönlich kümmern, aber auch sie ist auf die Hilfe von Ehrenamtlichen angewiesen.
Eine Pflegerin verteilt Näpfe an hungrige Hunde.
Fressenszeit auf dem Hundehof!
Mann mit grauen Haaren hält Hund im Arm
Olaf Stolze führt als ehrenamtlicher Gassigeher die Hunde regelmäßig aus. Weitere Mitstreiter sind willkommen.
Usha Peters wird von mehreren Hunden umringt.
Auch schwer vermittelbare Hunde ohne Behinderung leben auf dem Gelände.
Ein weißer flauschiger Hund rennt auf die Kamera zu.
Das „Hun'nenhoff“ ist Tierheim und Tierpension zugleich.
Ein Pfleger hält einen Hund auf dem Arm.
Das Rolliday Inn ist eine Tierpension für Rollstuhlhunde. Auch sie befindet sich auf dem Gelände des Hundehofs.