Ozeane, Atmosphäre und Klima: „Wir verstehen die Komplexität noch nicht gut genug“

Warum die Deutsche Forschungsgemeinschaft bestimmte Projekte fördert und andere nicht – und welche Forschungsfragen jetzt in den Fokus rücken. Ein Interview.

vom Recherche-Kollektiv Klima & Wandel:
6 Minuten
Frau mit mittellangen blonden Haaren in schwarzer, geblümter Bluse, die ab der Hüfte aufwärts zu sehen ist

Die Geochemikerin Andrea Koschinsky forscht an der Constructor University in Bremen. Als neues Mitglied des Fachkollegiums Atmosphären-, Meeres- und Klimaforschung der Deutschen Forschungsgemeinschaft entscheidet sie für vier Jahre mit darüber, welche Forschungsanträge aus dem Milliarden-Topf gefördert werden.

RiffReporter: Sie wurden im März in das Fachkollegium Atmosphären-, Meeres- und Klimaforschung der Deutschen Forschungsgemeinschaft gewählt. Was genau ist Ihre Aufgabe bei der DFG?

Andrea Koschinsky: Wir bewerten mit mehreren Kolleg:innen die eingegangen Forschungsanträge in unserem Forschungsbereich und die dafür eingeholten externen Gutachten. Insbesondere wenn Gutachten nicht eindeutig sind, beurteilen wir das Gesamtpaket, diskutieren in größerer Runde und machen der DFG einen Vorschlag, wie wir entscheiden würden. Wir können bei eindeutigen Gutachten auch zu anderen Einschätzungen kommen, aber das ist selten.

Eine Frau mit mittellangen blonden Haaren sitzt an einem Tisch in einem Büro und zeigte Modelle und Fundstücke aus der Meeresforschung.
Andrea Koschinsky forscht an der Constructor University zur Geochemie der Ozeane.