Wer war der erste Mensch?

Wann und wo sich die Gattung Homo entwickelte – also das Menschsein an sich – erscheint dank aktueller Forschungen in neuem Licht

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Das Foto zeigt eine trockene, braune Graslandschaft mit einzelnen Büschen und Bäumen dazwischen, im Hintergrund sanft geschwungen Hügel. Hier entdeckten Forschende in Karsthöhlen zahlreiche Relikte aus der menschlichen Verwandtschaft. Die Drimolen-Fossilienfundstätte liegt in der Nähe von Kromdraai in Südafrika.

Bislang galten vor allem Angehörige der Art Homo habilis als erste Menschen. Doch ein neuer Fund aus Südafrika und Studien an Gehirnen von Frühmenschen lassen daran Zweifel aufkommen: Vielleicht war die Art Homo ergaster, genannt auch H. erectus, der erste „echte“ Vertreter der Menschheit.

Zu sehen ist die aus Bruchstücken zusammengesetzte, bräunlich-weiße Schädeldecke eines Homo erectus, auch Homo ergaster genannt. Das Fossil aus der Fundstätte Drimolen ist rund zwei Millionen Jahre alt.
Diese Schädeldecke eines jungen Homo erectus/ergaster fand sich in der Fossilienlagerstätte Drimolen in Südafrika und ist rund zwei Millionen Jahre alt – der älteste Fund dieser Menschenart
Abgebildet ist die Paläoanthropologen von der Universität Johannesburg. Sie blickt in die Kamera und hält in ihren Händen die Schädeldecke eines zwei Millionen Jahre alten Homo erectus/ergaster, an dessen Entdeckung sie mitgearbeitet hat. Möglicherweise, vermutet sie, sei diese Urmenschenart in Südafrika entstanden.
Die südafrikanische Paläoanthropologin Stephanie Baker war an der Entdeckung des ältesten Fossils eines Homo erectus/ergaster beteiligt. Sie glaubt, dass sich diese Art in Südafrika entwickelte und von dort nach Ostafrika und über die ganze Erde ausbreitete
Das Foto zeigt zwei helle Urmenschen-Schädel, die sich gegenüberstehen und ansehen. Blau eingezeichnet sind die Hirnstrukturen. Der linke Schädel, aus Georgien stammend, wirkt primitiver, der rechte Schädel ist größer und wirkt fortschrittlicher. Vor allem das Stirnhirn ist dort stärker entwickelt und lässt auf höhere geistige Fähigkeiten schließen.
Anhand von Computertomografien rekonstruierten Forschende der Universität Zürich die Gehirne von Urmenschen. Der linke Schädel aus Dmanisi, Georgien, zeigt ein noch affenähnliches Gehirn, der rechte Schädel aus Indonesien modernere Strukturen mit stärker ausgeprägten Bereichen für höhere geistige Fähigkeiten im Stirnbereich

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