Cannabis-Legalisierung: Wie das Rauschmittel unser Immunsystem beeinflusst

Immer mehr Länder erlauben den Freizeitkonsum von Marihuana. Dabei fehlen Studien über die Auswirkungen der Droge auf die menschliche Gesundheit, etwa inwieweit Cannabis-Konsum die Körperabwehr schwächt und damit das Risiko für schwere Virusinfektionen erhöht.

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Das Foto zeigt zwei Hände, die ein ein Blättchen mit Cannabis/Gras halten, um einen Joint zu drehen.

2019 kam es in Hildesheim zu einem ungewöhnlichen Masern-Ausbruch. Ein Fall gab den Fachleuten zunächst Rätsel auf: Denn eine junge, eigentlich gesunde Frau starb. Eine Spur, die die ExpertInnen verfolgten, ergab sich durch die chemisch-toxikologischen Untersuchungsergebnisse. Diese hatten ergeben, dass es sich bei der Verstorbenen um eine aktive Cannabis-Konsumentin handelte.

Ob der Cannabis-Konsum tatsächlich dazu beigetragen hat, dass die 33-Jährige an einer Infektion mit Masernviren starb, kann auch die genaue Analyse des Falles nicht abschließend klären. Ungewöhnlich ist der Tod der fünffachen Mutter allemal. Sie starb an einer schweren Lungenentzündung, genauer an einer durch Masernviren ausgelösten Riesenzell-Pneumonie. Normalerweise erkranken daran nur Menschen mit einem geschwächten Immunsystem. Doch die junge Frau war bis auf die Maserninfektion gesund. Welche Rolle spielte das Cannabis in diesem Fall und hatte es die Körperabwehr in ihrer Lunge womöglich geschwächt?