40 Jahre nach der Entdeckung des HI-Virus: Herausforderungen und offene Fragen

Auch wenn sich der Welt-Aids-Tag an diesem 1. Dezember schon zum 35. Mal jährt, ist die Weltbevölkerung noch weit entfernt vom Ziel der Vereinten Nationen, Neuansteckungen mit dem HI-Virus bis zum Jahr 2030 gänzlich zu verhindern.

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Eine Schleife aus rotem Band liegt auf weißem Untergrund

Es begann vor 42 Jahren mit den Berichten über ungewöhnliche Lungenentzündungen und seltene aggressive Krebserkrankungen bei sonst gesunden homosexuellen Männern in den Metropolen der USA. Als Ursache stellten ÄrztInnen eine Immunschwäche fest, an der Ende 1981 bereits 130 Menschen gestorben waren.

Schon zwei Jahre später berichteten die Virologin Françoise Barré-Sinoussi und ihre KollegInnen vom Pasteur-Institut in Paris von einem Virus, das die Ursache dieses „Aquired Immune Deficiency Syndrome“, also Aids, sein könnte. Ein internationales Fachgremium taufte das neue Virus am 1. Mai 1986 auf den Namen HIV, Humanes Immundefizienz Virus.

Das HI-Virus sollte die Welt verändern. Über 75 Millionen Infizierte bisher, über 32 Millionen Tote weltweit – ein traumatisches Erleben für betroffene Familien, Paare, die Gesellschaft. Der Welt-Aids-Tag wird seit 1988 immer am 1. Dezember begangen, aus Solidarität mit den Menschen, die mit dem HI-Virus leben und zum Gedenken an die Toten.

Eine Infografik: Links die 1990er Jahre, viele Pillen, die täglich eingenommen werden mussten; rechts, heute, eine Pille muss eingenommen werden.
Die Therapie von HIV/Aids hat sich seit den Anfängen wesentlich vereinfacht. Doch auch moderne Arzneistoffe können das Virus nicht gänzlich aus dem Körper vertreiben. (NIAID 2017)
Elektronenmikroskopische Aufnahme von HIV-Partikeln (grün gefärbt), die von einer infizierten Zelle (violett) freigesetzt werden.
Das HI-Virus vermehrt sich in Immunzellen (T-Zellen) des Körpers und schwächt dadurch die Immunabwehr.