Vogeleier: Mini-Lebensräume voller Geheimnisse

Eine ganze Wissenschaftsdisziplin befasst sich mit Vogeleiern. Viele Rätsel um den Mini-Lebensraum auf Zeit haben Forscherïnnen gelüftet, manches bleibt geheimnisvoll. Passend zur Vogelbrutsaison: Spektakuläre Erkenntnisse rund um das Vogelei.

vom Recherche-Kollektiv Flugbegleiter:
12 Minuten
Ein Schreiadlerei liegt auf einem Holztisch

Überall sind Vögel in diesen Tagen damit beschäftigt, ihre Nester zu bauen, ihre Eier zu legen oder sogar schon die Jungen zu versorgen. Eine gute Zeit, einmal etwas genauer auf die bemerkenswerte Reproduktion der Vögel zu schauen. In der Zoologie widmet sich eine eigene Teildisziplin, die Oologie, allein dem Äußeren des Vogeleis. Biologen erforschen das Innere. Trotz dieser Aufmerksamkeit sind viele Rätsel um den runden Mini-Kosmos ungelöst, der in vielen Farben und Formen alles bietet, um Vögeln ins Leben zu verhelfen. Wir stellen heute spannende Erkenntnisse rund um Vogeleier vor.

Ein brütender Eissturmvogel an einem Felsen
Langlebige Vogelarten wie der Eissturmvogel beginnen erst spät mit der Fortpflanzung und legen nur ein Ei.
Ein Zaunkönig sitzt auf einem Stein
Zaunkönigeier wiegen nur etwas über ein Gramm. Immerhin sind sie damit gegenüber denen von Wintergoldhähnchen echte Schwergewichte. Zur Sauerstoffversorgung wird das Ei von 300 winzigen Kanälen durchzogen.
Eine Sumpfohreule fliegt mit einer Maus im Schnabel niedrig über eine Wiese
Greifvögel und Eulen wie die Sumpfohreule passen die Zahl ihrer Eier in jeder Saison an das Nahrungsangebot an.
Ein Wiedehopf sitzt auf einem Pfahl
Wiedehöpfe produzieren ihr eigenes Antibiotikum gegen Mikroben
Ein schlüpfendes Küken
Das Schlüpfen ist für die Vogelküken, hier ein Schreiadler, ein echter Kraftakt
Ein Großtrappen-Küken in einer Wiese
Bodenbrütende Vogelarten wie die Großtrappe müssen darauf achten, dass sie möglichst gleichzeitig schlüpfen, um Feinden zu entgehen.
Ein Seeadler läuft durch tiefen Schnee, die Flügel erhoben.
Das Insektizid DDT hat die Eierschalen vieler Vogelarten brüchig werden lassen. Auch der Seeadler wäre dadurch beinahe ausgestorben. Seit dem Verbot von DDT in den 1970er Jahren erholen sich die Bestände.
Ein Sommergoldhähnchen singt auf einem Zweig
Goldhähnchen, hier ein Sommergoldhähnchen, pumpen beim Brüten Blut in ihre Beine, um so eine Art Fußheizung für die Eier zu schaffen.