Die gute Nachricht der Woche: Herbe Schlappe für neuen Großflughafen im Tajo-Delta

Die portugiesische Staatsanwaltschaft schlägt sich auf die Seite von Naturschützern

vom Recherche-Kollektiv Flugbegleiter:
4 Minuten
Eine dichter Trupp von Goldregenpfeifern fliegt über ein Gewässer

Als Flugbegleiter müssen wir eine gewisse Nähe zur Fortbewegung in der Luft einräumen.

Die von uns favorisierten Flieger bewegen sich aber geschmeidig auf sanften Schwingen CO2-neutral und verursachen – abgesehen von gelegentlichen melancholischen Trompeten-Rufen oder eifrigem Geschnatter – keinen Lärm. Auch brauchen sie zum Landen keine kilometerlangen Betonpisten, was auch deshalb besonders vorteilhaft ist, weil ihre Landeplätze gerne in ökologisch wertvollen Feuchtgebieten liegen. Im Tajo-Delta vor den Toren Lissabons zum Beispiel.

Dort will allerdings die portugiesische Regierung einen neuen Großflughafen errichten. Pünktlich zum Auftakt des herbstlichen Massenaufbruchs von Millionen geflügelten Reisenden in den Süden haben unsere gefiederten Flieger mit Hilfe zweibeiniger Unterstützer nun aber einen sehr wichtigen Erfolg im jahrelangen Ringen um das Mammut-Projekt errungen. Für uns ist das die gute Nachricht der Woche: Denn niemand geringeres als die portugiesische Staatsanwaltschaft hat sich in einer rechtlichen Bewertung der Pläne für den Bau des neuen Airports auf die Seite der gegen das Vorhaben klagenden Naturschützerïnnen geschlagen.

Das Rechtsgutachten stützt deren Vorwurf, dass die Umweltprüfung für den Flughafenbau gegen portugiesisches und europäisches Recht verstoßen habe. Führende Naturschutzorganisationen des Landes hoffen, dass das Vorhaben nun gestoppt werden muss..

Eine Gruppe Uferschnepfen watet im flachen Wasser.
Für Uferschnepfen ist das Tajo-Delta vor den Toren der portugiesischen Hauptstadt Lissabon der wichtigste Rastplatz auf dem Rückweg aus Afrika in die Brutgebiete.