Das Verschwinden der Eisblumen
Bernd Brunner erforscht in seinem Buch „Als die Winter noch Winter waren“ die Geschichte der nicht mehr ganz so kalten Jahreszeit.
In seinem Buch „Als die Winter noch Winter waren – Geschichte einer Jahreszeit“, 2016 im Galiani-Verlag erschienen und bald als „Winterlust“ in Englisch bei Greystone erhältlich, beschäftigt sich Bernd Brunner mit der Geschichte, Erforschung und Zukunft des Winters.
Wie war der erste Winter in Ihrem Leben, an den Sie sich erinnern können?
Ich war von hohen Schneehaufen umgeben, staunte über zugefrorene Wasserläufe. Ein Winterurlaub in Oberbayern, Ruhpolding genauer gesagt. Das war 1968. Die Erinnerungen vermischen sich aber mit den Fotos, die mein Vater damals machte.
Was hat den Ausschlag gegeben, ein Buch über den Winter zu schreiben?
Mit dem Winter verbinden sich für mich sehr intensive Erinnerungen wie die aus Ruhpolding. Zudem habe ich beobachtet, dass es so etwas wie eine allgemeine Wahrnehmung gibt, dass sich durch den Klimawandel die Jahreszeit verändert. Das sah ich bisher noch nicht in der Form behandelt, wie ich es nun mit dem Büchlein getan habe.
In welche neuen Gebiete hat das Buch Sie geführt?
Ich habe besser verstanden, welche unterschiedlichen Dimensionen der Winter hat. Und dass die Vorstellung, die wir uns hier von dieser Zeit machen, kulturell mittel- oder nordeuropäisch geprägt ist. Ich erkenne auch deutlicher die enorme kulturelle Leistung vieler Generationen von Menschen, dass wir die kalte Jahreszeit überhaupt zu ertragen gelernt haben. Allein diese Aufrüstung gegen den Winter würde ein eigenes Buch verdienen. Der Mensch ist von seiner Disposition her ja eigentlich ein Wesen der Savannen und auf die Kälte gar nicht vorbereitet.
Was war das größte Hindernis, das Sie beim Recherchieren und Schreiben überwinden mussten?
Die große Materialflut, die es zu zähmen galt, schließlich sollte es nur ein kleiner Band werden, aber inzwischen habe ich damit etwas mehr Übung. Die kleinen und größeren Entdeckungen und Überraschungen hielten mich aber in Bewegung, eines führte zum nächsten.
Welche Überraschungen gab es?
Zum Beispiel, dass es während der sogenannten Kleinen Eiszeit auch sehr warme Winter gab. Das kann man zum Beispiel bei Samuel Pepys nachlesen. Dann viele Details, die mit dem Schnee zusammenhängen. Mir war nicht klar, dass es wegen der extrem niedrigen Temperaturen in der Arktis nur selten schneit, der einmal gefallene Schnee dann aber eben sehr lange liegen bleibt.
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Ngl Zropre zro „Zmo jgn Vglind lqwk Vglind vzdnl – Enowkgwkin nglnd Szkdnopngi“: Vrljndfzdn aqh Kghhnm ndowkzyynln Yqdhnl. Jzo Glindagnv oizhhi zro jnh Szkd 2017.