Die wunderbare Welt der Wespen mit Zombiekäfern, Killerlooks und fliegenden Fleischspießen

Wespen haben bizarre Überlebenstricks entwickelt und helfen damit auch uns Menschen. Es ist Zeit, sich die Tiere – mit Lektüretipps! – genauer anzusehen. Eine Würdigung.

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Eine sehr schlanke und langbeinige Wespe hat ihren Legebohrer in das Nest einer Biene in Holz gebohrt, um ihr Ei dort abzulegen.

Der Countdown läuft: Im Hochsommer beginnt die Wespensaison. Die schwarz-gelben Plagegeister sind dann wieder zu Tausenden unterwegs und die Auseinandersetzung zwischen Mensch und Insekt wohl vorprogrammiert. Doch Wespen sind weit mehr als nur Konkurrenten am Büffet, wie auch zwei aktuelle Werke zeigen. Der Berliner Insektenforscher Michael Ohl hat ein kurzes Porträt der Tiere („Wespen“) vorgelegt und das Buch der britischen Wissenschaftlerin Seirian Sumner – hier im Riff-Interview – ist nun auch auf Deutsch („Wespen. Eine Versöhnung“) erschienen.

Wussten Sie, dass wir Wespen zur Schädlingskontrolle brauchen? Wussten Sie, dass manche Wespen ihre Opfer mit maßgeschneidertem Gift zu Zombies machen? Wussten Sie, dass Wespenstachel wahre Wunderwerke der Vielseitigkeit sind? Es gibt wenig, was Wespen nicht können.

Hier nun ein Vorgeschmack mit höchst sozialen Nervensägen, inzestuösen Bestäubern, Giftmischern und Waffenmeistern.

Eine Würdigung in vier Wespen.

Foto einer schwarzen Wegwespe, die eine Sandkugel geformt hat und auf dem Boden arrangiert.
Diese Wegwespe hat im Sand eines Spielplatzes in Singapur gerade eine gelähmte Spinne mitsamt Wespenei vergraben. Jetzt wird das Nest noch gründlich verschlossen.
Foto eines Marienkäfers, der über einem braunen Gespinst an einer Blattunterseite Wache steht.
Dieser Glücksbringer hat Pech gehabt: Eine winzige Brackwespe hat ihr Ei in in ihm abgelegt und die Larve dann sein Gewebe gefressen. Sie ist geschlüpft und hat sich verpuppt – während ihr willenloses Zombie-Opfer Wache stehen und das Gespinst verteidigen muss.