Ort der Heilung?

Museen in Asien, Australien, Afrika und Lateinamerika sind experimenteller am Start als die der alten Welt

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Andras Szanto lächelt in die Kamera: Ein Mitfünfziger ohne Brille mit dunklem, kurzen Haar.

Eine zündende Idee kann jede teure PR-Kampagne übertreffen. „Jede Ausstellung hatte einen eigenen Song, den wir in Auftrag gegeben haben“, sagt Marie-Cécile Zinsou. Im Gespräch mit dem New Yorker Museumsexperten András Szántó erinnert sich die Gründungsdirektorin der Fondation Zinsou in Ouidah an ihren Versuch, das erste Kunstmuseum von Benin bekannt zu machen. „Der gelangte dann in den nationalen Rundfunk, sodass jeder über unser Museum Bescheid wusste.“ Die erste Ausstellung realisierte sie noch mit Leihgaben aus dem Pariser Musée du Quai Branly, dann suchte sie nach Strategien für eine eigene Sammlung. „Jetzt, nach fünfzehn Jahren, ist uns klar geworden, dass wir alles anders machen müssen. Wir haben gezeigt, dass wir es können, jetzt müssen wir unsere eigene Lösung finden.“ Ein Museum zu haben, bedeute Kultur zu haben, das Wort Museum sei sehr wichtig gewesen, sagt sie.

Das Museum der Fondation Zinsou in Ouidah, Benin ist in einem sandsteinfarbenen Gebäude der Kolonialzeit untergebracht.
Das Museum der Fondation Zinsou in Ouidah war das erste Museum des westafrikanischen Staates Benin.
Eine Menschenmenge sitzt bei Nacht auf Stufen vor dem Museu de Arte in São Paulo.
Das Museu de Arte de São Paulo zeigt Meister europäischer Kunst zusammen mit brasilianischer „arte popular“. Der moderne Betonbau dient als Kulisse für ein Museumsevent.
Die Stufen des neo-klassizistischen Brooklyn Museums dienen als Info-Flächen, um die Besucher:innen an die Verhaltensregeln während der Pandemie zu erinnern.
Die Stufen des Brooklyn Museums dienen als Info-Flächen, um die Besucher:innen an die Verhaltensregeln während der Pandemie zu erinnern.