Der Wegweiser zum richtigen Fahrradhelm: Er sollte passen wie die Lieblingsschuhe 

Wer zum Radfahren den passenden Helm sucht, steht vor einer riesigen Auswahl. Damit man den Helm tatsächlich trägt, muss er gut passen, aber das allein reicht nicht aus.

vom Recherche-Kollektiv Busy Streets:
5 Minuten
Ein Mädchen und ein Mann fahren Fahrrad und tragen beide einen Helm.

Beim Fahrradhelm ist es wie beim Schuhkauf: Der Einsatzzweck bestimmt das Modell. Rennradfahrerïnnen sind mit hoher Geschwindigkeit unterwegs. Deshalb spielen für sie neben der Sicherheit auch das Gewicht, eine gute Belüftung und die Aerodynamik eine entscheidende Rolle.

Helme fürs Mountainbiken sind im Nacken etwas verlängert, weil sie bei Stürzen den Hinterkopf, den Nacken und die Schläfen besonders schützen sollen. Diese Helme haben auch häufig ein Visier, um die Fahrerïnnen auf dem Trail vor der Sonne, Schmutz oder kleinen Steinen abzuschirmen.

Bei City-Helmen fürs Pendeln oder den Wochenendausflug liegt der Fokus dagegen oft auf dem Aussehen und kleinen Sicherheitsextras. Inzwischen gibt es eine große Auswahl an Modellen, die mit Reflektoren oder sogar einer Beleuchtung ausgestattet sind, damit die Radfahrenden im Stadtverkehr besser gesehen werden. Smarte Helme verfügen inzwischen auch über Blinker am Heck, mit denen sie das Abbiegen anzeigen können. Die dafür notwendige Steuereinheit, die per Funk mit dem Helm kommuniziert, ist am Lenker befestigt. Radfahrende können sie per Knopfdruck auslösen.

Einige der smarten City- oder Sporthelme sind zudem mit Bewegungssensoren ausgestattet. Sie überwachen fortlaufend die Lage des Helmes und erkennen einen Sturz. Reagiert der Fahrer oder die Fahrerin innerhalb eines bestimmten Zeitfensters nach dem Sturz nicht, informiert die Helm-App automatisch den Notfallkontakt per SMS.

Ist mein Helm sicher?

Einen Sicherheitsstandard gewährleistet das TÜV- und GS-Etikett, das an der Innenseite klebt und belegt, dass das Modell nach DIN-Norm EN 1078 getestet wurde. Die gibt vor, dass Fahrradhelme den Kopf vor einem Aufschlag auf den Scheitel aus eineinhalb Meter Höhe schützen. Die Geschwindigkeit soll dann bei bis zu 19,5 Stundenkilometer liegen. Mit dem Rennrad oder Mountainbike sind Radfahrende aber deutlich schneller unterwegs. Deshalb lohnt sich stets auch ein Blick in Helmtests, die renommierte Prüfinstitute regelmäßig durchführen. Beim amerikanischen Virginia Tech Institute kann man das Helmranking übrigens kostenlos ansehen. Das Institut testet ausschließlich Helme. Sie sind die Expertïnnen für Helme unterschiedlicher Sportarten von Football über Hockey zum Soccer und eben auch Radfahren.

Inzwischen verwenden viele Hersteller zudem ein Multi-Directional Impact Protection System (MIPS) in ihrem Helm. Das ist eine zusätzliche Schale an der Helminnenseite, die bei einem schrägen Aufprall die Fahrerïnnen besser schützen soll, indem sie die Krafteinwirkung minimiert, die bei einem plötzlichen Stopp einer Rotationsbewegung auftritt.

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