Die Helden der Immunabwehr

Zum „Tag der Immunologie“: Unsere Abwehrzellen im Porträt

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In diesem Ultradünnschnitt durch einen Lymphozyten sind deutlich die Zellbestandteile zu erkennen. Die Mitochondrien sind blau, das endoplasmatische Retikulum violett und der Zellkern rot dargestellt. Transmissions-Elektronenmikroskop, Vergrößerung 5000:1 (bei 15×12cm Bildgrösse)

Wer hätte gedacht, dass das Immunsystem einmal so im Fokus stehen würde, wie zurzeit. Kaum ein Tag vergeht, an dem nicht über Antikörper, Impfungen und Immunität berichtet wird.

Auch der internationale „Tag der Immunologie“ steht mit seinen Veranstaltungen in diesem Jahr ganz im Zeichen von Covid-19. Die „International Union of Immunological Societies“ etwa lädt zu einer Online-Veranstaltung ein, bei der unter anderem Anthony Fauci (National Institute of Allergy and Infectious Diseases/USA) und Özlem Türeci (Biontech/Mainz) sprechen werden.

Der „Tag der Immunologie“ wurde vor 14 Jahren zum ersten Mal ausgerufen, um auf die Bedeutung unserer Körperabwehr für die Gesundheit und die Wichtigkeit immunologischer Forschung aufmerksam zu machen.

Das Immunsystem, das es in seiner Komplexität mit dem Nervensystem auf sich nehmen kann, ist der Schlüssel für Gesundheit und Wohlbefinden. In jeder Sekunde unseres Lebens sorgen Milliarden verschiedener Abwehrzellen dafür, Eindringlinge unschädlich zu machen, Störungen zu beheben, Krebszellen zu beseitigen. Dabei gilt es, stets die Balance zu halten zwischen Angriff und Toleranz.

Das Miteinander im Immunsystem klappt meist so reibungslos, dass wir von den Aktivitäten nichts bemerken. Es gibt Ausnahmen und Überforderungen, wie sich jetzt zum Beispiel an schweren Covid-19 Erkrankungen oder den Langzeitfolgen von Covid-19 zeigt. An der Entstehung wie auch der Überwindung der Probleme hat die Immunabwehr ihren entscheidenden Anteil.

Wie funktioniert dieses komplizierte Miteinander? Welche verschiedenen Mitstreiter gibt es überhaupt und welche Aufgaben haben sie? Einige der Helden im Kurzporträt.

Das Bild zeigt eine rasterelektronenmikroskopische Aufnahme von aktivierten Immunzellen, die durch eine netzartige Struktur miteinander verbunden sind
Rasterelektronenmikroskopisches Bild von neutrophilen Granulozyten des Menschen die nach Aktivierung ihre „Netze“ ausgeworfen haben. Vergößerung: 2500 x
Wechselwirkung zwischen dendritischen Zellen und CD4-Helferzellen. Um den Anheftungsprozess zu untersuchen, wurden unreife und reife menschliche dendritische Zellen durch Zellsortierung isoliert und mit CD4-Helferzellen inkubiert.; Die T-Zellen lagern sich an die dendritischen Zellen an.; Alternativ:; Immunologische Abwehr: Eine T-Zelle wird für den Kampf gegen Krankheitserreger von einer dendritischen Zelle fit gemacht.
Immunologische Abwehr: Eine T-Zelle wird für den Kampf gegen Krankheitserreger von einer dendritischen Zelle fit gemacht.
Elektronenmikroskopische Aufnahme einer Fresszelle/Makrophage, die versucht ein spiralförmiges Bakterium abzuwehren.
Makrophage im Kontakt zu Borrelien, spiralförmige Bakterien, die die Lyme-Borreliose verursachen.
Mikroskopische Aufnahme sternförmiger Immunzellen des Gehirns; Mikrogliazellen sind hier grün angefärbt.
Mikroglia schützen das Gehirn vor Krankheitserregern und verlangsamen neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer.
Elektronenmikroskopische Aufnahme einer regulatorischen T-Zelle, die hier rot angefärbt ist, in Kontakt mit einer anderen Abwehrzelle (blau).
Eine regulatorische T-Zellen (hier rot) hemmt andere Immunzellen in ihrer Aktivität.
Zwei aktivierte B-Zellen und dem Mikroskop.
Aktivierte B-Zellen können sich in Plasmazellen umwandeln, die große Mengen an Antikörpern herstellen können.