Mit Kindern, Hund und Zug an die französische Atlantikküste – ein Erfahrungsbericht

Lange Autofahrten nerven, Fliegen ist für das Klima ein Problem. Also reisen wir im Sommerurlaub mit der Bahn nach Frankreich ans Meer. Das spart viel Zeit und ist – sitzt man im Zug – erstaunlich entspannt. Trotzdem hat die Reise Tücken.

5 Minuten
Ein TGV fährt übers Land: Der französische Schnellzug braucht von Paris bis in den Süden nach Dax nahe der spanischen Grenze nur dreieinhalb Stunden.

Für uns war es ein Experiment. Als wir uns entschieden, mit unseren Kindern und dem Hund per Zug in den Sommerurlaub an die französische Atlantikküste zu fahren, nahmen wir uns vor: Egal wie chaotisch es würde, wir wollten uns nicht ärgern oder zwischendurch in die Haare kriegen. Also gingen wir mit der Haltung dran: „Vielleicht geht es schief, dann tun wir es nicht wieder. Zumindest haben wir es ausprobiert!“ Was wir gelernt haben: Unser Hund kann sehr lange Pipi anhalten. Für den Ticketkauf braucht man gute Nerven. Aber wenn man erst einmal im Zug sitzt, ist das Reisen erstaunlich entspannt.

In sieben Stunden von Frankfurt/Main nach Bordeaux

Die Idee für den Sommerurlaub per Zug entstand auf der Autoroute von Bordeaux nach Frankfurt/Main. Wir quälten uns Kilometer für Kilometer voran. Niemand von uns kann im Auto lesen, zocken oder Filme gucken. Den Kindern war endlos langweilig, mir auch. Diese gefühlt ewigen Autofahrten hatten mich jahrelang davon abgehalten, an der Atlantikküste Urlaub zu machen. Obwohl ich das Meer und die Strände liebe. Zwölf Stunden reine Fahrtzeit gab das Navi an. Wir brauchten eher 15. Irgendwo hinter Tours gab ich aus reiner Neugier unser Urlaubsziel in die Bahn-App ein und war baff: In sieben Stunden könnten wir von Frankfurt in Bordeaux sein, Umstieg in Paris inklusive. Doppelt so schnell – das wollte ich probieren.

Ein schwarzer Labrador steht am Strand. Man sieht das schäumende Meer im Hintergrund. Der Hund liebt das Meer.
Unsere Labradorhündin liebt das Meer und scheut keine Welle