Ostafrika: Wegen verzögerter Wahlen droht in Somalia neue Gewalt, alte Gräben brechen auf

Im Krisenstaat Somalia sollten Präsidentschaft- und indirekte Parlamentswahlen die Demokratisieren voranbringen, stattdessen schürt die Debatte darum neue Gewalt.

vom Recherche-Kollektiv Afrika-Reporter:
15 Minuten
Blick über die Altstadt von Mogadischu, im Vordergrund die Ruinen eines Hochhauses.

Abdalle Mumin spürt immer schon, dass die nächsten Wahlen anstehen, lange bevor in seiner Heimatstadt Mogadischu die ersten Wahlplakate aufgehängt, die ersten Wahlkampfreden gehalten werden. Er spürt es am steigenden Druck auf Journalistinnen auf Journalisten, an der Zunahme der Drohanrufe, am härteren Vorgehen der Regierung gegen Sender und Verlage. An der steigenden Zahl der Kolleginnen und Kollegen, die das Land verlassen. „Sie sagen sich: Ich bringe mich lieber in Sicherheit und komme wieder, wenn die Wahlen vorbei sind“, sagt Abdalle Mumin. Der 35-jährige selbstständige Journalist ist Generalsekretär der Somalischen Journalistengewerkschaft SJS, vertritt ihre rund 400 Mitglieder.

Auf dem Foto sind riesige Wahlplakate mit den Bildern von Männern zu sehen, den Bewerbern für die Präsidentschaftswahl in Somalia.
Wahlplakate der Präsidentschaftskandidaten in Mogadischu
Abdalle Mumin, in Sakko und Hemd, steht auf dem Dach eines Hauses in Mogadischu. Im Hintergrund der Blick über die Stadt.
Abdalle Mumin leitet die Somalische Journalistengewerkschaft SJS
Ein Bild des somalischen Präsidenten Abdullahi Mohamed „Farmajo“ steht auf einer Art Werbetafel in der Mitte eines Kreisverkehrs in Mogadischu.
Ein Bild des somalischen Präsidenten Abdullahi Mohamed „Farmajo“.
Ein Bewaffneter in militärischer Tarnuniform in der noch immer kriegszerstörten Altstadt von Mogadischu.
In der noch immer zerstörten Altstadt von Mogadischu.
Eine verschleierte Frau und ihre Tochter stehen am Straßenrand, die Mutter hält einen Zettel mit Zahlen hoch. Im Hintergrund rote TukTuks.
Flüchtlingsfrauen aus Syrien bitten in Mogadischu um elektronisches Geld.
Vater, Mutter und fünf Kinder drängen sich für das Foto auf einem Bett zusammen. Die Mutter ist verschleiert. Es vermittelt sich der Eindruck, dass die Familie in recht beengten Verhältnissen wohnt.
Die siebenköpfige syrische Familie Al Abass in ihrer Unterkunft in Mogadischu.
Das Foto zeigt den Verkehr, vor allem Dreirädern, an einem ziemlich belebten Kreisverkehr, dem K4. Das Bild ist aus dem zweiten Stock eines der angrenzenden Gebäude aufgenommen.
Blick auf den zentralen Kreisverkehr K4 in Mogadischu
Die Angestellten im Café Beyden stehen hinter  dem Verkaufsthresen, bereiten Getränke an einer Espressomaschine zu. Ein modernes Ambiente.
Das Cafés Beydan
Eine junge Somalierin, freundlicher Blick, mit Laptop und Kaffee im Café, an einem modernen Holztisch.
Zahara Ahmed im Café Beydan.
Der Besitzer des Elite-Hotels in Mogadischu Abdullahi Nur auf dem Balkon seines Hotels, im Hintergrund das Meer und der Strand. Nur ist noch relativ jung, was man ihm ansieht: er ist 38.
Der Besitzer des Elite-Hotels in Mogadischu Abdullahi Nur.
Ein Junge guckt aus einem behelfsmäßigen Zelt, einer Halbkugel, aus Ästen geformt, mit Plastikplanen gedeckt.
Ein Junge in einem Camp von Binnenflüchtligen in Mogadischu