Post aus Kenia: Von engen und teuren Gürteln, politischen Versprechen und Realitäten

Jeden zweiten Mittwoch erzählen unsere Korrespondent*innen, was sie und die Menschen in ihrem Teil der Welt bewegt. Heute: Weltreporterin Bettina Rühl aus Msambweni.

vom Recherche-Kollektiv Weltreporter:
4 Minuten
Die auf einer Weltkugel sitzende schreibende Journalistin versinnbildlicht unsere Kolumne „Post aus“: Hier berichten wir über Alltägliches, Spannendes, Schräges, Persönliches – abseits der Schlagzeilen.

Liebe Leserin, lieber Leser,




vor ein paar Tagen fragte mich ein Taxifahrer in Kenia, ob er wohl einen Job in Deutschland finden könnte. Dass er vorher Deutsch lernen müsse, wisse er schon – sein Schwager, ein IT-Spezialist, sei schon vor 20 Jahren dorthin gezogen und habe Arbeit gefunden, bald nachdem er die Sprache gelernt hatte. Der Taxifahrer – er heißt Innocent – ist eigentlich Elektroingenieur und hat sogar einen Job, anders als viele junge Menschen in Kenia: Er unterrichtet an einem staatlichen Berufsbildungszentrum in Msambweni, einem Ort an der kenianischen Südküste. Sein Einkommen reicht zum Überleben. Für eine gute Schul- und Ausbildung seiner Kinder reicht es nicht.