Die schwebende Zivilisation

Das Ludwigshafener Wilhelm-Hack-Museum zeigt Flugobjekte von Tomàs Saraceno

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Vor blauem Himmel lässt ein Mann lässt in der Weite des Meeres bei Ebbe einen riesigen, schwarzen Drachen steigen.

Gebrauchte Plastiktüten rund um den Globus zusammenzutragen und daraus ein fliegendes Museum zu bauen, klingt nach einer Greenpeace-Aktion. Das Museo Aero Solar zielt jedoch nicht auf ein temporäres Statement, sondern auf langfristige Symbolik. Das Kunstprojekt, das bis Ende April in Ludwigshafen zu sehen ist, hat keinen festen Standort und wurde bisher über den Erdball verstreut von 21 Gruppen in Gemeinschaftsarbeit entwickelt. Die Idee für dieses Upcycling stammt von dem Künstler Tomàs Saraceno und dem Schriftsteller Alberto Pesavento. Begonnen hat das Projekt 2007 während der Sharjah Biennale. Damals schnitten Anwohner die ersten gesammelten Plastiktüten zu und klebten sie zu einer Patchwork-Decke zusammen. Inzwischen geht die Zahl der Einzelteile in die Tausende, der daraus geformte Ballon ist so groß wie ein Haus.

Das Foto zeigt eine halbseitig verspiegelte Kugel, in der Teile des Ausstellungsraums zu erkennen sind.
Eine Silberkugel reflektiert das Plastiktüten-Projekt von Tomàs Saraceno. Er baute in verschiedenen Regionen der Welt mit den Leuten vor Ort aus regional gebräuchlichen Plastiktüten eine fliegende Sphäre. Im Wilhelm-Hack-Museum Ludwigshafen konnten Besucher die Haut des Flugkörpers aus der Nähe betrachten.
Das hochformatige Foto zeigt eine etwa zehn Meter hohe Collage aus zahllosen verschiedenartigen Plastiktüten.
Das Kunstprojekt Museo Aero Solar 2009 in Prato, Italien.