Schleimige Superorganismen: Wie Korallenkolonien per Glibber kooperieren

Wie eine neue Studie zeigt, erzeugen Korallenkolonien gezielt Strömungen an ihrer Oberfläche. Diese „Fließbänder“ verteilen wohl Nahrung, schützen vor Austrocknung – und könnten beim Schutz gefährdeter Riffe helfen.

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Mehrere große Korallen verschiedener Arten, grün fluoreszierend.

Tier, Pflanze oder Mineral? Über Jahrhunderte gab das Wesen der Koralle der Naturforschung viele Rätsel auf. Mittlerweile wissen wir mehr: Korallen sind Nesseltiere, wobei einzelne Polypen Kolonien bilden. Ökologisch sind sie von überragender Bedeutung, weil einige Arten – vor allem tropische Steinkorallen – über lange Zeiträume und viele Generationen hinweg aus ihren eigenen Kalkskeletten ausgedehnte Riffe bilden können. Das sind dreidimensionale Ökosysteme, auf die andere Riffbewohner von Würmern bis zu Fischen angewiesen sind. Das ganze Leben am Riff hängt damit von den Korallen ab, deren Biologie wir aber noch immer nicht im Detail verstehen. Eine neue Studie hat nun einen bislang unbekannten Mechanismus nachgewiesen, der Korallenkolonien verbindet und wohl zum Superorganismus macht – mithilfe von Glibber.

Schematische Abbildung in drei Teilen: Taucher trägt Partikel auf Korallen auf. Die Teilchen strömen über die Oberfläche und ins Gewebe der Kolonie. Je Spezies ergibt sich ein eigenes Strömungsmuster mit Linien und Wirbeln.
Ein Zufallsfund unter Wasser (oben): Korallenkolonien können Partikel an ihrer Oberfläche und im Gewebeinneren aktiv bewegen (Mitte), wobei sich abhängig von der Spezies komplexe Muster an der Oberfläche ergeben.

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