Was in den Wahlprogrammen zum 1,5-Grad-Klimaziel steht – und was fehlt

Alle Parteien versprechen nach der Bundestagswahl mehr Klimaschutz. Aber langt das auch wirklich um die deutschen Klimaschutzziele zu erreichen?

von Daniela Becker
9 Minuten
Aktivisten von Fridays for Future malen den Schriftzug „Wir alle für 1,5 Grad“ auf die Mönckebergstraße in Hamburg.

In wenigen Wochen wird in Deutschland ein neuer Bundestag gewählt. Kurz vor der Wahl wird immer deutlicher, wie wichtig die kommenden Jahre zur Bewältigung der Klimakrise sind. Um überhaupt auch nur die 2-Grad-Grenze halten zu können, darf der globale Ausstoß von Kohlendioxid nach 2025 nicht mehr steigen. Das heißt, bei weiter ungebremst steigenden Treibhausgas-Emissionen ist die Welt nur noch drei Jahre davon entfernt, selbst das Zwei-Grad-Klimaziel zu verspielen. Diese Gefahr sieht der Weltklimarat laut einem durchgesickerten Berichtsentwurf.

Während der Wahlkampf in die heiße Phase geht, zeigen Erhebungen der Berliner Denkfabrik Agora Energiewende, wie schlecht es um die deutschen Klimaschutzbemühungen steht. „Im Wahljahr 2021 wird Deutschland den höchsten Anstieg der Treibhausgasemissionen seit 1990 verzeichnen. Das übertrifft selbst den Anstieg nach der Wirtschaftskrise 2009/2010“, sagt Dr. Patrick Graichen, Direktor des ThinkTanks. Die Bereiche Gebäude, Verkehr und Industrie werden laut den Berechnungen von Agora Energiewende die im Klimaschutzgesetz festgeschrieben Sektorziele für 2021 verfehlen.