Film „I Am The River, The River Is Me“ über den ersten Fluss, der Rechte hat

Der neuseeländische Whanganui River wurde 2017 als erster Fluss der Welt zur juristischen Person erklärt. Der Film ist eine spirituelle Reise in die Natur-Beziehung der Māori.

vom Recherche-Kollektiv Flussreporter:
8 Minuten
Fluss, Wald, Kanus aus dem Fluss.

Corinne van Egeraat und Petr Lom haben einen Film mit dem Titel „I Am The River, The River Is Me“ über den neuseeländischen Fluss Whanganui produziert, den ersten Fluss weltweit, der zur juristischen Person erklärt wurde. Ihre Reise auf dem Fluss mit dem Māori Flusswächter Ned Tapa und seinen Gästen kommt am 8. Mai 2025 in die deutschen Kinos und am 21. Mai nach Österreich.

Corinne van Egeraat und Petr Lom produzieren mit ihrer in Amsterdam ansässigen Filmfirma ZINDOC seit vielen Jahren Filme über Menschenrechte. Eines Tages lasen sie in der Zeitung, dass dem neuseeländischen Whanganui River, in der Sprache der Māori heißt er Te Awa Tupua, Rechte zuerkannt wurden.

Am 22. März 2017 wurde der 320 Kilometer lange Fluss vom neuseeländischen Parlament zur juristischen Person erklärt – aufgrund seiner kulturellen Bedeutung für das Volk der Māori und um ihn besser schützen zu können. Doch wie kann das funktionieren, dachte sich Corinne van Egeraat. Sie habe zu ihrem Partner gesagt „Lass uns nach Neuseeland reisen und es herausfinden!“, erzählt sie im Interview mit Flussreporter. Doch Neuseeland ist weit weg und die Reise teuer. Da war es eine glückliche Fügung, dass der niederländische öffentliche Rundfunk bei den beiden anfragte, ob sie nicht eine Kurzdoku zum Thema Menschenrechte machen könnten. Sie boten das Thema des Flusses an, der Rechte der Natur als Pendant zu den Menschenrechten erhalten hatte. Somit war die Reise nach Neuseeland finanziert.

Frau und Mann
Corinne van Egeraat und Petr Lom machen seit vielen Jahren Film über Menschenrechte. Mit der Produktion „I Am The River, The River Is Me“ wurden die Rechte der Natur zu ihrem Schwerpunkt.
Tätowiertes Gesicht eines Mannes mit Paddel in der Hand.
Der Māori Flusswächter Ned Tapa im Film „I Am The River, The River Is Me“.

Der Fluss macht mich zu dem, was ich bin.

Flusswächter Ned Tapa

Eine spirituelle Reise auf dem Fluss

Im Film „I Am The River, The River Is Me“ nimmt der Flusswächter Ned Tapa das Filmteam, Familie und Freunde, einen Ältesten der australischen First Nations und dessen Tochter, eine Künstlerin und Aktivistïnnen auf eine fünf Tage dauernde Kanufahrt auf dem Whanganui River mit.

Die Reisenden erzählen über Zerstörung und Heilung, indigene Weisheiten und die Verbundenheit allen Lebens. „Der Fluss macht mich zu dem, was ich bin“, sagt Ned Tapa im Film. Es ist eine gemeinsame, kulturübergreifende gegenseitige Stärkung einer globalen Bewegung für die Rechte der Natur. „Es geht darum, Flüsse und den Planeten zu retten“, so Tapa. Ergänzt werden die ruhigen Aufnahmen der spirtuellen Reise durch den Māori-Künstler Puoro Jerome, der mit Holzblasinstrumenten, Steinen und anderen Materialien aus dem Fluss am Fluss Musik macht.

Mann in Landschaft mit Blasrohr-Instrument.
Die Reise auf dem Fluss wird im Film begleitet von Aufnahmen des Māori-Künstlers Puoro Jerome, der mit Holzblasinstrumenten, Steinen und anderen Materialien aus dem Fluss Musik macht.
Kanu mit Menschen und einem Hund in Schwimmwesten auf einem Fluss.
Fünf Tage lang waren der Flusswächter, seine Gäste und das Filmteam auf dem Whanganui River unterwegs.
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