Die Landwirtschaft im Aufruhr – wie geht es denen, die weltweit für unsere Nahrung sorgen?

Von Frankreich über Italien bis nach Kenia – bei Bäuerinnen und Bauern herrscht überall Unmut. Wir schauen auf die Gründe.

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Ein Bauer im langen, gelben Gewand das im Wind flattert. Er bearbeitet sein Feld mit einer Hacke und hat dabei etwas Staub aufgewühlt. Auf dem Feld stehen verstreut einige Bäume und Büsche.

In Deutschland haben Bäuerinnen und Bauern seit Dezember wochenlang und öffentlichkeitswirksam gegen die Regierung protestiert. Auslöser der Demonstrationen, die teils Tausende Bäuer*innen mit Traktoren und anderen Fahrzeugen auf die Straße brachten, waren Pläne der Bundesregierung, ihnen gewährte Subventionen zu streichen. Obwohl die Stimmung der Landwirte auch in anderen Ländern schlecht ist, wird nicht überall protestiert, und es gibt auch kleine Lichtblicke.

Bäuerinnen und Bauern, der erst in gelber Warnweste, stehen vor Tischen im EU Parlament. Es wirkt, als hätten sie sich zur Begrüßung von ihren Plätzen erhoben.
Bauern im EU-Parlament

Belgien: Wut auf die Europas Agrarpolitik

Die Bauernproteste treiben auch die Europäische Union um, wie Weltreporter Eric Bonse aus Brüssel berichtet. Kein Wunder: Schließlich wird die gemeinsame Agrarpolitik in Brüssel beschlossen, auch die Milliarden-Subventionen werden zum größten Teil aus EU-Geldern finanziert. Doch trotz eines Dialogangebots der EU-Kommission hat sich bisher nicht viel bewegt. Denn die Bauern wollen sich nicht mit unverbindlichen Versprechen abspeisen lassen. Längst geht es nicht mehr nur um den Agrardiesel oder Umweltauflagen. Die EU sieht sich auch mit dem Vorwurf konfrontiert, vor allem den großen Agrarkonzernen zu dienen und kleine Betriebe mit Billigkonkurrenz aus der Ukraine in den Ruin zu treiben. Denn die EU hat die sonst in Drittländern üblichen Zölle für die Ukraine ausgesetzt. Die Löhne und Produktionskosten sind dort laut Bonse wesentlich niedriger als zum
Beispiel in Polen. In Brüssel fürchtet man nun eine Radikalisierung – zuletzt hatten wütende Landwirte mit Treckern die Polizeiabsperrungen im Europaviertel abgeräumt und Heuschober angezündet.

Blauer Himmel, ein Blick auf Reihen von Reben.
Wein wird in Frankreich flächendeckend angebaut.
Man sieht die Hände eines dunkelhäutigen Mannes, darin etliche reife Tomaten.
Viele Tomaten, die in Italien produziert wurden, habe eine zweifelhafte Geschichte.
Ein Bauer steht mit der Hacke auf dem FEld. Der Himmel ist strahlend blau, die Pflanzen saftig grün.
Auch in Chile ist auf dem Land vieles noch Handarbeit.
Aus der Luft ist eine sehr trockene Hügellandschaft zu sehen.
Aus dem Flugzeug ist die Trockenheit vieler Flächen in den USA gut zu erkennen.
Im Vordergrund steht ein Mann mit einer Hacke in der Hand, im Hintergrund arbeitet eine Frau.
In Kenia werden viele Felder bis heute mit der Hand bearbeitet.