Geburtstag einer Metropole: So gründete der römische Kaiser Konstantin am 11. Mai 330 Istanbul

Kaiser Konstantin der Große lässt Konstantinopel als prächtige Residenzstadt errichten, die seinen Namen trägt. Wollte der erste christliche Kaiser damit dem heidnischen Rom Konkurrenz machen?

vom Recherche-Kollektiv Über Geschichte:
6 Minuten
Stadtansicht mit der Hagia Sophia im Hintergrund.

Es herrscht Bürgerkrieg im Römischen Reich. Wieder einmal. Rund um die alte Handelsstadt Byzantion am Bosporus stehen sich am 3. Juli 324 die Konkurrenten um den Kaiserthron gegenüber. Auf der einen Seite Konstantin, der im Westen des Reiches regierende Kaiser. Und auf der anderen Seite Licinius, Herrscher im Osten. Der hat sich in die Stadt zurückgezogen, die Konstantin jetzt belagern lässt. Soldaten schütten vor der Stadtmauer einen Erdwall in gleicher Höhe auf. Darauf errichten sie Holztürme und können von dort in die Stadt hineinschießen. Licinius erkennt die drohende Niederlage und flieht per Schiff mit seinen Truppen in Richtung der Stadt Nikomedia. Wenig später ergibt er sich. Der Sieger heißt Konstantin. Er wird zum Alleinherrscher des riesigen Römischen Reiches.

Auch für Byzantion, die im Krieg zerstörte Handelsstadt, wird der Kampf zu einem Wendepunkt. Noch im November desselben Jahres beschließt Konstantin sie unter neuem Namen erneut zu gründen: Als Konstantínou pólis, oder kurz Konstantinopel, „die Stadt Konstantins“. Bis ins Jahr 1930 wird sie seinen Namen tragen, erst seither ist sie als Istanbul bekannt.

Zu sehen sind Kopf, Hand und Knie einer zerstörten Statue.
Die Überreste einer Statue Kaiser Konstantins befinden sich heute in den Kapitolinischen Museen in Rom.

Mehr Lesen:

Klaus Rosen 2003: Konstantin der Große. Kaiser zwischen Machtpolitik und Religion. Stuttgart: Klett-Cotta.

Peter Schreiner 2005: Konstantinopel. Geschichte und Archäologie. 2. Auflage. München: C.H. Beck.

Sie haben Feedback? Schreiben Sie uns an info@riffreporter.de!