Von balztollen Birkhähnen und starken Schwingern
Der Film „Welcome to Zwitscherland“ zeigt die Schönheit der Schweizer Vogelwelt
Im Dachstock eines Schlosses zieht ein Gänsesägerweibchen seine Jungen gross. 13 Stück sind es. Doch wie werden diese flauschigen Vögelchen mit den von Daunen bedeckten Stummelflügeln dorthin kommen, wo sie eigentlich hingehören? Gänsesäger sind Entenvögel und ernähren sich von Fischen. Um aber zum nahegelegenen Gewässer zu gelangen, muss sich der Gänsesänger-Nachwuchs erst vom Schlossdach viele Meter hinab in die Tiefe stürzen.
Dem Schweizer Filmjournalisten und Biologen Marc Tschudin ist es gelungen, diesen Sprung zu dokumentieren. Die Mutter macht den Anfang und verlässt fliegend das Nest, dann folgt ein Gänsesäger-Kind nach dem anderen und plumpst aus dem Schloss. Die Kleinen breiten zwar ihre Flügelchen aus, doch fliegen können sie mit diesen noch nicht. Dank geringem Gewicht und guter Polsterung landen aber alle unbeschadet auf der Schlosswiese und folgen der Mutter zum Fluss.
Diese Szene aus dem Leben von Gänsesägern ist eine von vielen, die Marc Tschudin von der Schweizer Vogelwelt gedreht hat. Tschudin reiste drei Jahre lang mit Kamera und viel Geduld kreuz und quer durch die Schweiz, um die Vielfalt der hier lebenden Vögel abzubilden.
Entstanden ist dabei „Welcome to Zwitscherland: Wie das Land, so die Vögel“, ein von der Schweizer Vogelwarte unterstützter Dokumentarfilm mit fantastischen Bilder. Zum Beispiel von einem Bartgeier, der um eine Felskante segelt und dabei im letzten Moment lässig die Handschwinge anwinkelt, um den Stein nicht zu berühren. Oder von einem am Boden hockenden Ziegenmelker, den man wegen seiner Tarnung kaum wahrnimmt. Oder von Buchfinken, die je nach Lebensort in der Schweiz in einem anderen Dialekt singen.
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Der rund 80-minütige Dokumentarfilm „Welcome to Zwitscherland: Wie das Land, so die Vögel“ von Marc Tschudin läuft derzeit in Schweizer Kinos. Ob und wann der Film in deutsche Kinos kommt, ist noch offen.