Zum Mars für die Wirtschaft nach dem Öl

Mit der ersten Raumsonde zum Mars möchte der Emir von Dubai seine Wirtschaft unabhängiger vom Öl machen. Noch aber stammen viele Bauteile der anspruchsvollen Mission aus dem Ausland.

vom Recherche-Kollektiv Die Weltraumreporter:
6 Minuten
Die Skyline von Dubai mit etlichen Wolkenkratzern und rotem Abendhimmel

Es wirkte perfekt inszeniert, als Mohammed bin Raschid vor sechs Jahren auf einer Bühne in Abu Dhabi sein neues Prestigeprojekt vorstellte. Der Emir von Dubai und Regierungschef der Vereinigten Arabischen Emirate war umringt von Dutzenden Ingenieurinnen und Forscherinnen im schwarzen Abaya und ebenso vielen männlichen Kollegen im weißen Kandura, der traditionellen Kleidung des Landes, um Pläne für die erste Marssonde einer arabischen Nation vorzustellen. Die Mission heißt Al Amal, das arabische Wort für Hoffnung. Der Golfstaat mit gut neun Millionen Einwohnern, dessen Bruttoinlandsprodukt pro Kopf irgendwo zwischen Japan und Italien liegt, leistet sich wieder etwas, spotten manche. Für bin Raschid ist Al Amal aber mehr, denn er möchte die Wirtschaft seines Landes unabhängiger von Öl und Gas machen und fördert daher wissenschaftliche Projekte.

Der Start fand nach mehreren Verschiebungen am 19. Juli 2020 um 23:58 Uhr (MESZ) statt. Lesen Sie hier weiter, worum es bei Al Amal geht.

Eine Grafik zeigt den Mars und die drei Instrumente der Sonde Al Amal (Hope) was sie jeweils in der Atmosphäre des Mars messen sollen (Details im Haupttext).
Instrumente an Bord von Al Amal / Hope
Zwei Techniker in Schutzanzügen arbeiten an der rot beleuchteten Raumsonde Al Amal im Reinraum.
Al Amal im Reinraum