Schutz der Gewässer: Was haben Medikamente damit zu tun?

Wer Medikamente richtig entsorgt, bewahrt Fische und andere Wassertiere vor Schaden. Der Verbraucherïnnentipp zum Wasserschutz von „Countdown Natur“.

vom Recherche-Kollektiv Countdown Natur:
2 Minuten
Wasser aus einer Kläranlage fließt aus einem Zulauf schäumend in einen Bach.

Deutschland gehört zusammen mit den USA, Spanien und Großbritannien zu den Ländern auf der Welt, in dessen Bächen, Flüssen, Seen, Grundwasser und Leitungswasser die meisten Arzneistoffe gefunden wurden. Diese Rückstände können die Gesundheit, Fruchtbarkeit und das Verhalten von Fischen und anderen Tieren und damit die Ökologie in den Gewässern beeinträchtigen – mitunter gelangen sie auch in Gewässer, aus denen unser Trinkwasser gewonnen wird. 

Die Arzneimittel stammen vor allem aus Anwendungen für Menschen. Sie werden ausgeschieden, gelangen beim Abspülen von Salben und Cremeresten ins Abwasser – und immer noch entsorgen viele Menschen ihre unbenutzten Medikamente über die Toilette. Das Problem: Herkömmliche Kläranlagen bekommen viele der Wirkstoffe nicht aus dem Abwasser heraus. 

Deshalb: Medikamente niemals im Waschbecken oder der Toilette wegspülen. In den meisten Kommunen gehören solche Abfälle in den Restmüll. Der wird verbrannt. Das übersteht kein Wirkstoff. Die Schadstoffsammelstellen der Entsorgungsunternehmen nehmen die Medikamente an, oft auch Apotheken. Auf der Seite www.arzneimittelentsorgung.de lässt sich für jede Stadt und Gemeinde ermitteln, wie die Entsorgung geregelt ist.

In drei weiteren Tipps erklären wir, was jeder tun kann, um Wälder und Moore zu schützen und Lichtverschmutzung einzudämmen. 

Im Projekt „Countdown Natur“ berichten wir mit Blick auf den UN-Naturschutzgipfel über die Gefahren für die biologische Vielfalt und Lösungen zu ihrem Schutz. Die Recherchen zu diesem Beitrag wurden von der Hering Stiftung Natur und Mensch gefördert. Sie können weitere Recherchen mit einem Abonnement unterstützen.

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