Wie lassen sich Wasser und Natur erzählen?

Zwei Regisseurinnen sprechen über ihre Bühnenlösungen für Kinder und Jugendliche

14 Minuten
Ein Schauspieler hat einen Eimer Wasser an beiden Seiten gepackt und stellt ihn mit Schwung auf den blauen Bühnenboden. Das Wasser schwappt – auch mit Schwung – heraus.

Wasser! Man kann es gießen, sprühen, sogar werfen. Man kann es tropfen lassen, schnell, langsam, auf Blech, in kleine Schüsseln, in große Schüsseln. Wasser klingt und reflektiert in allen Farben. Wasser ist ein sinnliches Erlebnis, ein Phänomen.

Und es ist eine lebenswichtige Ressource. Es wird genutzt, benutzt, verbraucht, verkauft, gehandelt.

Wasser und die Klimakatastrophe hängen eng zusammen. Beides sind drängende Themen unserer Zeit. Besonders treffen wird es die jetzt junge Generation.

Damit wir eine Vorstellung entwickeln können, wie sich unsere Zukunft entwickelt und welche Einflussmöglichkeiten wir haben, beschreibt der Weltklimarat (Intergovernmental Panel on Climate Change – IPCC) verschiedene Klima-Szenarien.

Wie lässt sich Natur erzählen?

Im folgenden Interview sprechen zwei Regisseurinnen, die beide das Thema Wasser inszeniert haben.

Barbara Kölling schon vor elf Jahren, am Helios-Theater im westfälischen Hamm für Kinder ab zwei: „Ha zwei Oohh“, ein Stück zum Staunen. Eine halbe Stunde lang Wasser pur, inszeniert in allen Tönen, Farben, Zuständen, Schattierungen und Funktionen.

Clara Gohmert dagegen zeigt seit diesem Sommer mit dem Armada-Theater Wasser als Ressource für ab etwa Zwölfjährige. In „DWDW – Die Sache mit dem Wasser“ führt eine Moderatorin – keine echte, sondern eine Figur – durch eine fiktive TV-Show. Leinwandfüllende Bilder entstehen mit Kamerafahrten durch Modellbauten. Werbespots unterbrechen die Show. Die Reise geht vom Amazonas über den Aralsee und Dubai bis nach Fukushima und schließlich in die Zukunft.

Die beiden Regisseurinnen Barbara Kölling und Clara Gohmert sitzen sich auf einer Couch gegenüber und unterhalten sich. Im Hintergrund weiße Kacheln und viele kleine, gerahmte Bilder.
Barbara Kölling, künstlerische Leiterin des Helios-Theaters, und Clara Gohmert, Mitgründerin des Armada-Theaters, auf der Couch zum Interview.
Eine Frau steht in Gummistiefeln in einem kleinen, künstlichen Teich auf der Bühne und lässt Wasser aus einem blauen Eimer auf den Boden eines umgedrehten Eimers fallen. Schwungvoll spritzen die Tropfen wieder hoch und von dort in den Teich.
Drei Menschen spielen in „Ha zwei Oohh“ rund eine halbe Stunde lang konzentriert mit Wasser. Anna-Sophia Zimniak ist einer von ihnen.
Eine Darstellerin kniet direkt neben dem Wasser und schaut einem wegfahrenden Schüsselchen hinterher, in dem eine Figur aufrecht steht – eine Art Schemen, geschnitten aus einem Schwamm.
Minju Kim bläst mit dem Halm sacht unter Wasser, um Wellen und Strömung zu erzeugen. Dann können die Menschen in den Bötchen sich besuchen.
Man sieht die Bühne im Dunkeln mit vielen Aktionsorten. Rechts steht jemand, der für guten Ton sorgt. Links und in der Mitte sind Szenen im Modellbau aufgebaut. Ein Bildschirm überträgt als ausgedachtes Fernsehbild, was eine Kamera in der Mitte filmt: Eine Figur mit Bauhhelm erzählt von einer fiktiven Außenschalte.
Das Armada-Theater zeigt eine ausgedachte Fernsehshow rund ums Thema „Wasser“ – und landet dabei schnell beim Thema „Klimakrise“. Das Stück hatte im Sommer 2021 Premiere und ist für Jugendliche ab zwölf Jahre gedacht.
Bobby ist eine weibliche Barbie-Puppe im grünen Glitzeranzug und mit Fliege. Sie wird gefilmt und die der Film auf der Bühne auf eine große Leinwand projiziert.
„Bobby“ moderiert die fiktive Fernsehshow rund ums Wasser.
Ein Darsteller tippt vorsichtig mit der Fingerspitze in die ruhige Wasseroberfläche und beobachtet, wie die kleinen Wellen Schatten werfen.
Michael Lurse spielt in dem Stück „Ha zwei Oohh“ für Kinder ab zwei Jahren mit Wellen aus Wasser und aus Licht.
Eine Darstellerin bewegt eine Puppe durch eine Modell-Landschaft, ein Darsteller filmt die Szene.
Diese Figur gibt der Moderatorin innerhalb der fiktiven Fernsehshow ein Interview zu einer Staumauer, die gerade gebaut wird. Während des Interviews wird etwas Erschreckendes passieren…
Ein Schauspieler hat einen Eimer Wasser an beiden Seiten gepackt und stellt ihn mit Schwung auf den blauen Bühnenboden. Das Wasser schwappt – auch mit Schwung – heraus.
Wasser – ein lebendiges Element!