Neue Mondsteine für die Erde

Vor 50 Jahren brachten Menschen erstmals Mondgestein zur Erde zurück. Doch trotz intensiver Forschung daran reicht Wissenschaftlern das heute nicht mehr.

vom Recherche-Kollektiv Die Weltraumreporter:
5 Minuten
Mehrere Mondkrater, aus dem Orbit fotografiert. Das Bild stammt von Heiligabend 1968, fotografiert von der Mission Apollo 8.

Am 24. Juli 1969 schrieben drei Astronauten ein zweites Mal Geschichte. Vier Tage, nachdem zwei von ihnen als erste Menschen auf dem Mond gelandet waren, kehrten Neil Armstrong, Buzz Aldrin und Michael Collins zurück, mit der wohl wertvollsten Fracht des Apollo-Programms: 22 Kilogramm des ersten von Menschen transportierten Gesteins eines anderen Himmelskörpers. Dieser wissenschaftliche Schatz vergrößerte sich im Zuge der folgenden Jahre auf insgesamt 382 Kilogramm, der daraufhin von der NASA in Form winziger Bruchstücke in Labore in aller Welt verschickt wurde. Nicht nur um diese Brocken ist unter Forschern und Ingenieuren 50 Jahre nach der ersten Mondlandung ein wahrer Wettstreit um das Mondgestein entbrannt – es soll auch neues Mondgestein her.

Zwei mit weißen Hauben begutachten in einem Labor hinter Schutzglas ein fastgroßes Gestein, das vom Mond stammt. Sie scheinen sehr froh zu sein.
Der Genesis Rock wurde von den Astronauten der Mission Apollo 15 am 1. August 1971 auf dem Mond aufgelesen und dann zur Erde gebracht. Ursprünglich hielten Forscher ihn für ein besonders altes Stück Krustengestein des Mondes. Spätere Analysen zeigten aber, dass er rund 500 Millionen Jahre jünger als der Mond ist.