Wie geht es weiter mit der Astronomie?

In Kalifornien wurde das historische Mount-Wilson-Observatorium nur knapp vor den Flammen gerettet. Die Forschenden hinterfragen schon etwas länger ihre Rolle in der Klimakrise.

vom Recherche-Kollektiv Die Weltraumreporter:
7 Minuten
Ein Waldbrand in Kalifornien beleuchtet als helle Pünktchen einen nächtlichen Berghang.

Die meisten Wissenschaftler treibt der Wille an, die Welt zu verbessern und den menschlichen Horizont zu erweitern. Was ist aber, wenn die eigene Arbeit dazu führt, dass sich der Zustand der Erde verschlechtert? In sechs Kommentaren in einer Sonderausgabe des Magazins Nature Astronomy machten sich nun etliche Astronomen sehr selbstkritische Gedanken darüber, wie sie mit ihrer eigenen Arbeit zur Klimakrise beitragen.

Karl Urban sprach für diesen Podcast mit Astronomin Victoria Grinberg, dem Astronomen Knud Jahnke und der Umweltphysikerin Kira Rehfeld, die ihre Kollegen derzeit aufrütteln wollen, indem sie den ökologischen Fußabdruck ihrer Arbeit für das Klima sichtbar machen oder indem sie die Folgen einer wärmeren Erde für die astronomische Beobachtung berechnen.

Frühere Folgen des Podcasts finden Sie hier.

Eine runde Mauer, die nur noch teilweise verputzt ist, umgeben von Gras, auf der eine Infotafel steht.
Auch die Kuppel ist verschwunden: Das Yale-Columbia-Teleskop wurde 2003 zerstört. Ursprünglich 1925 in Südafrika errichtet, zog das Instrument 1952 auf den Mount Stromlo nach Australien um.
Satellitenbild zeigt im Norden kleine, recht eckige Felder, im Süden einen teilweise begrünten Berg, von dem graue Rauchschwaden gen Norden ziehen.
Das Frye-Feuer näherte sich 2017 dem Large Binocular Telescope und anderen Teleskopen auf dem Mount Graham in Arizona.
Ein teilweise begrünter Berggipfel, auf dem ein kastenförmiges Teleskopgebäude erkennbar ist.
Das Large Binocular Telescope ist mit seinen zwei 8,40-Meter-Spiegeln derzeit das größte optische Teleskop der Welt.