Zombies retten Wirtschaft: Wie eine Kleinstadt in den USA durch „The Walking Dead“ auflebt

In den USA ist die Zombie-Serie „The Walking Dead“ ein Riesenerfolg. Darüber freut sich auch der Bundesstaat Georgia, in dem die Sendung gedreht wird.

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Eine Frau steht vor einem Geschäft und winkt. Neben ihr steht ein Pappaufsteller von Rick Grimes

Zombies lieben Pferde, zumindest wenn sie an ihnen nagen können. Aufmerksame Fernsehzuschauer wissen das spätestens seit der ersten Folge von „The Walking Dead“ (zu Deutsch: die wandelnden Toten). ). Gleich zu Beginn sieht man, wie Rick, der Held der TV-Serie, ins Zentrum von Atlanta geritten kommt. Die Südstaaten-Metropole scheint verlassen: Nichts als Hochhäuser, Autowracks und umherwehender Müll. Bis die Zombies das Pferd entdecken – und Appetit bekommen.

Im echten Leben sieht die Stelle nicht weniger apokalyptisch aus. In Atlanta, der Hauptstadt des US-Bundesstaates Georgia, ist es feucht und diesig. Die oberen Etagen der Hochhäuser verschwinden im Nebel. Dazwischen ein kleiner Rangierbahnhof, der von Gras überwuchert wird. Anders gesagt: die perfekte Zombie-Idylle.

Noch bevor Charlie Lounge etwas sagen kann, klicken jetzt die Smartphones. Schließlich könnte schon bald die Sonne hervorkommen, und das Ende der Welt ist doch bitteschön düster und grau.

Charlie ist hauptberuflich Schauspieler. Er trägt ein besticktes Hemd, Westernstiefel und eine Jeansjacke. Seine blond-graue Mähne reicht ihm bis zur Schulter. „Ist doch klar, dass ich hauptsächlich Zombies, Obdachlose und Säufer spiele“, sagt der 51-Jährige und lacht. „Bei mir müssen sie gar nicht viel verändern.“

An diesem Tag verdient sich Lounge mit einer Stadtführung etwas hinzu. Im Bus werden Zombie-Fans zu all jenen Orten gebracht, die in „The Walking Dead“ eine Rolle spielen. Und das sind in Atlanta, der selbst ernannten Hauptstadt des amerikanischen Horrorfilm-Business, eine ganze Menge.

Ein Mann steht vor einer Glastür, daneben Schaulustige mit gezückten Handys.
In der Fernsehserie lauern hinter dieser Glasscheibe massenhaft Zombies. Heute drängt es die Lebendigen dorthin.
Ein Highway führt in die Stadt, im Hintergrund Hochhäuser.
Die Anfänge der Serie spielen in der Südstaaten-Metropole Atlanta.
Ein Mann in Jeansjacke mit Mikro vor dem Mund.
Charlie Lounge führt Fans an die Orte, die sie aus ihrer Lieblingsserie kennen.
Eine Gruppe von Menschen steht vor einem Kleinbus.
Auch im echten Leben sehen die Industriegebiete von Atlanta ziemlich trostlos aus.
Ein mehrgeschossiges verglastes Gebäude.
Dieses Glasgebäude stellt im Film die Seuchenschutzbehörde CDC dar. In Wahrheit ist es das Zentrum für darstellende Kunst.
Ein leer stehendes Fabrikgebäude.
In diesem vermeintlichen Krankenhaus wacht der Held der Serie in der ersten Folge auf. Heute krankt das Gebäude selbst am Verfall.
Blick auf eine befahrene Straßenkreuzung einer Kleinstadt.
Die Kleinstadt Senoia, besser bekannt als „Alexandria“, sieht genau so aus wie im Fernsehen. Minus der Zombies natürlich.
Zwei Männer in einer Kneipe.
Bürgermeister Larry Owens (rechts) unterstützt den Pro-Zombie-Kurs in seiner Stadt. Manche Anwohner sind genervt vom ganzen Trubel.
Ein in den Boden eingelassener Stolperstein mit der Aufschrift „The Walking Dead“
Bürgersteig in Senoia
Eine lächelnde Frau hält ein gerahmtes Porträt von einem Zombie.
Michelle Flanagan arbeitet als Zombie-Statistin.
Ein Mann mittleren Alters mit einer Regieklappe in der Hand.
Location Manager Mike Riley kundschaftet Orte aus, die sich als Filmkulisse eignen.
Eine Angebotstafel vor einem Café mit der Aufschrift „Home of Zombie Dark Coffee“
Ein Schluck Zombie-Kaffee hilft bei der Verdauung.