Ein Wunder von Belgrad

34. Belgrad Jazz Festival, 25. – 29. Oktober 2018

4 Minuten
The Thing, ein skandinavisches All-Star-Trio des aktuellen Free Jazz beim  Belgrad Jazz Festival 2018.

34 Ausgaben in 39 Jahren: eine stattliche Bilanz. Sehr stattlich für ein Jazzfestival. Wenn es zudem noch um ein Jazzfestival geht, das in einer Stadt an der Peripherie des europäischen Jazzgeschehens stattfindet, die vor nur zwanzig Jahren das Ziel eines Feldzuges der NATO war, grenzt das nachhaltige Interesse an der ursprünglich (afro-)amerikanischen Kunstform Jazz an den Bereich des Wunderbaren. Die Verbindung zwischen der Sphäre der Wunder und jener der serbischen Realität schafft Vojislav Pantić, der künstlerische Leiter des Jazz Festival Belgrad (BJF). An fünf Festivaltagen vom 25. bis zum 29. Oktober letzten Jahres gestaltete Pantić das BJF als Kombination mehrerer verschiedener Veranstaltungsreihen in zwei räumlich getrennten Spielstätten. In der festlichen Mehrzweckhalle Kombank Dvorana teilten glamouröse Stars des internationalen Jazzbusiness wie die Latin-Legende Chucho Valdez, wie Kurt Elling, der Sänger unter den Sängern des aktuellen US-Jazz, oder das Quintett des italienischen Trompeters Enrico Rava mit dem Tenorsaxofonisten Joe Lovano das Podium, während in dem etwas bescheidener dimensionierten Jugendzentrum Dom Omladine und seiner Nebenbühne unterschiedliche Segmente des aktuellen Jazztreibens fokussiert wurden.

Das serbische Sextett Fish in Oil feat. Marc Ribot, Belgrad Jazz Festival 2018
Das serbische Sextett Fish in Oil feat. Marc Ribot, Belgrad Jazz Festival 2018
Die südkoreanische Sängerin Youn Sun Nah beim Belgrad jazz Festival 2018
Youn Sun Nah, Jazz Festival Belgrad 2018
Das Oktett der Berliner Pianistin Julia Hülsmann beim Belgrad Jazz Festival 2018
Das Julia Hülsmann Octet beim Belgrad Jazz Festival 2018