Jazz an einem Sommerabend

1.9.2018

von Martin Laurentius
2 Minuten
Das Makiko Hirabayashi Trio beim Krefelder Festival „Jazz an einem Sommerabend“.

Seitdem er vor zehn Jahren zum ersten Mal hier in Krefeld auf dem Festival war, fahre er nicht mehr an Pfingsten nach Moers, so ein Besucher zu einem anderen am Bierstand, noch bevor der Startschuss zur 34. Ausgabe des Open-Air-Konzertabends „Jazz an einem Sommerabend“ auf der Wiese vor der idyllisch-romantischen Kulisse der Burg Linn in Krefeld fiel. Natürlich sind die beiden Festivals nicht miteinander zu vergleichen: hüben das eher beschauliche, dreiteilige Festivalprogramm von „Jazz an einem Sommerabend“, drüben der Trubel des international bedeutenden moers festival. Aber unter dem Zeltdach vor der Burg Linn lässt sich vielleicht erahnen, wie es gewesen ist, als das Moerser Festival 1972 in einem ähnlichen Ambiente seinen Anfang nahm.

Höhepunkt der diesjährigen Ausgabe von „Jazz an einem Sommerabend“ war das Konzert der in Dänemark lebenden, japanischen Pianistin Makiko Hirabayashi mit Marilyn Mazur (Drums) und Klavs Hovman (Bass): ein zwischen konkretem Groove und freiem Pulsieren changierender, klangintensiver Improv-Sound auf Augenhöhe. Für den Kehraus sorgte dann der Auftritt der jungen, polnischen E-Bassistin Kinga Glyk. Zu deren Erfolgsgeschichte muss nichts mehr gesagt werden. Auch in Krefeld unterhielt sie das Publikum mit ihren Funk-Jazz: authentisch und sympathisch. 2018 ist auch das Jahr gewesen, in dem der Jazzkeller Krefeld seinen 60. Geburtstag feierte. Dass diese Spielstätte auch heute noch Humus für aufstrebende Talente liefert, zeigte das Horst Hansen Trio. Fake-Jazz nannte man vor gut 35 Jahren, was die fünf (sic!) jungen Krefelder boten: überaus unterhaltend und spannend dargeboten.