„Wer nicht träumt…“ – war noch nie im Theater.

Drei Tipps in einfacher Sprache für gute Kinderstücke um Tod, Familie und Freundschaft

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Zwei Darsteller und zwei Darstellerinnen spielen auf einer kleinen weißen Bühne, deren Bodenplatten man heben kann. Sie ist umgeben von transparenten Vorhängen. Das Licht ist grün.

Das Festival „Stücke“ in der Stadt Mülheim an der Ruhr zeigt jedes Jahr die neuesten Theaterstücke. Dann kommen auch die Autor:innen, die die Texte geschrieben haben. Wenn das Publikum das Stück gesehen hat, treffen sich alle und reden darüber. Manchmal unterhalten sich die Leute darüber sehr heftig. Ihnen liegt nämlich viel an den Texten. Sie finden, dass es sich lohnt, dafür zu streiten.

Die Stücke für Erwachsene werden dieses Jahr dort nicht gezeigt, weil sich niemand in einem großen Publikum oder auf der Bühne mit dem Covid-19-Virus anstecken möchte. Die Stücke für Kinder sollen unbedingt gezeigt werden – aber erst im Herbst. Das Stück „Wer nicht träumt, ist selbst ein Traum“ gehört dazu.

Drei Tipps für gute Kinderstücke aus der Auswahl des „Stücke“-Festivals.

„Wer nicht träumt, ist selbst ein Traum.“

Mama, Papa, große Schwester Lucy, kleiner Bruder Finn – eine Familie. Zusammen sitzen sie am Frühstückstisch. Wenn eine:r Angst hat, holt man ihn (oder sie) dazu. Manchmal bleibt jemand nicht. Lucy geht Skifahren und kommt nie wieder. Sie hat einen Unfall. Finn spricht jede Nacht mit dem Skelett von ihr, das jetzt im Schrank in ihrem Zimmer wohnt.

Dann kommt Ahlam. Sie hat vor über einem Jahr ihre Familie verloren. Sie mag nicht im Bett übernachten. Finn und Ahlam übernachten gemeinsam im Schrank. Für Ahlam wird Finn zu einem ihrer Brüder – sie träumt das im Schrank. Für Finn wird Ahlam zu seiner Schwester Lucy. Er träumt es auch. Die Eltern sind immer Eltern. Sie schmieren Butterbrote, wuscheln ihren Kindern durch die Haare und machen sich Sorgen.

Zwei Darsteller und zwei Darstellerinnen spielen auf einer kleinen weißen Bühne, deren Bodenplatten man heben kann. Sie ist umgeben von transparenten Vorhängen. Das Licht ist grün.
Ein Beitrag zu den Kinderstücken in Mülheim an der Ruhr: Die Darsteller:innen des Theaters an der Rott spielen das Stück von Jens Raschke: „Wer nicht träumt, ist selbst ein Traum.“
Auf einer Bühne sitzen auf einem provisorischen Podest drei Darstellerinnen und ein Darsteller, umringt von spießig-gemütlichen Lampen, die ein warmes Licht verströmen. Sie tragen alle Blümchenkleider mit Rüschen und halten Kaffeetassen, einen Tisch haben sie nicht.
Ein Beitrag zu den Kinderstücken in Mülheim an der Ruhr: Das Junge Nationaltheater Mannheim spielt „Familie auf Bestellung“ von Holger Schober.
Zwei Roboter in Weiß und Silber wohnen in einer fremden Welt, die aus dem besteht, was die Menschen wegwerfen. Wenn sie sich wieder aufladen, kann man ihre Träume über den Bildschirm flimmern sehen.
Ein Beitrag zu den Kinderstücken in Mülheim an der Ruhr: Das Junge WLB Esslingen spielt „Zonka und Schlurch“ von Finn-Ole Heinrich und Dita Zipfel.