„Das widerstrebt mir als Naturwissenschaftler zutiefst“
Ein Jahresrückblick von Michael Pecka von der Ludwig-Maximilians Universität München
Dr. Michael Pecka, 39, arbeitet als Neurobiologe an der Ludwig-Maximilians-Universität München.
Welches der vielen Ereignisse im Jahr 2016 hat Sie am meisten bewegt?
Ich war während der Präsidentschaftswahlen in den USA bei Freunden in Pennsylvania zu Gast. Dabei hat mich zum einen wirklich bewegt, wie unglaublich subjektiv und unseriös die „Berichterstattung“ über die Kandidaten und die politischen Themen war. Eine neutrale Darstellung oder objektive Auseinandersetzung mit Standpunkten oder Zusammenhängen fehlte vollkommen. Insofern hatte ich den Eindruck, dass die ohnehin sehr populistische Ausrichtung des Wahlkampfs durch die Mainstream-Medien noch angeheizt und als reiner Quotenfänger instrumentalisiert wurde. Zum anderen bewegte mich mitanzusehen, wie groß und tiefgehend der Schock war, den meine amerikanischen Freunde erlitten, nachdem sie das Ergebnis der Wahl erfuhren.
„Postfaktisch“ ist das Wort des Jahres – was denken Sie darüber?
Die Aussage, die hinter diesem Begriff steht, spiegelt die derzeitige Geisteshaltung vieler Menschen (und Medien) durchaus treffend wieder. Die subjektive Befindlichkeit oder unmittelbare Reaktion auf bestimmte Themen gereicht vielen Menschen als Rechtfertigung oder sogar zur Validierung ihrer Meinung zu diesen Themen, ohne dass objektive Fakten berücksichtigt werden. Die vielzitierten „echo chambers“ der sozialen Medien sind bei diesem Trend sicher nicht völlig unbeteiligt, da zum einen der Eindruck erweckt wird, dass die eigene Meinung durch die Mehrheit der Menschen bestätigt wird, und zum anderen Pseudofakten oder Falschaussagen popularisiert werden können. Als Naturwissenschaftler widerstrebt mir eine solche Geisteshaltung zutiefst.
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