„Das Wort postfaktisch ist selbst postfaktisch“
Ein Jahresrückblick von Laura Münkler vom Institut für Politik und Öffentliches Recht der Ludwig-Maximilians-Universität
Dr. Laura Münkler, 31, beschäftigt sich am Institut für Politik und Öffentliches Recht der Ludwig-Maximilians-Universität mit öffentlichem Recht, Europarecht, Gesundheitsrecht und Rechtstheorie
Welches der vielen Ereignisse im Jahr 2016 hat Sie am meisten bewegt?
Am meisten hat mich persönlich die Entscheidung für den „Brexit“ und die „Wahl“ Trumps bewegt. Natürlich gibt es hierüber hinausgehend noch viele weitere sehr relevante Ereignisse, doch ich sehe diese beiden als zentral an. Zum einen, weil sie in Verbindung mit vielen weiteren Geschehnissen stehen – eine Reaktion hierauf darstellen – und zum anderen, weil es sich bei ihnen um bewusste Entscheidungen handelt – auch wenn sie zum Teil auf falscher Informationsgrundlage getroffen wurden. Meines Erachtens ist es auch für die Wissenschaft extrem wichtig, die Hintergründe für diese Entscheidungen aufzuarbeiten. Ich würde es allerdings vorziehen, wenn nicht, wie es derzeit üblich erscheint, vorschnell geurteilt und agiert, sondern vielmehr auf die Fähigkeit gesetzt würde, – die an sich sowohl der Wissenschaft als auch Demokratien eigen ist – mit einer gewissen zeitlichen Distanz reflektiert auf die Ereignisse zu reagieren.
„Postfaktisch“ ist das Wort des Jahres – wie denken Sie darüber?
Dieser Begriff wird ja – obwohl in aller Munde – viel belächelt. Natürlich geschieht dies in gewissem Umfang zu Recht. Gleichzeitig ist dies wiederum bezeichnend. Der Begriff klingt eloquent und scheint eine Beobachtung des Zeitgeistes darzustellen, zugleich ist er ein voreilig in die Diskussion geworfener, kaum weiter überdachter Terminus, der von Vielen gerade deshalb entweder zu ernst oder überhaupt nicht ernst genommen wird. Insoweit halte ich den Begriff des „Postfaktischen“ – auch wenn dies so wohl nicht intendiert war – für doppelt treffend. Der Begriff zeichnet sich selbst in gewisser Weise dadurch aus, so etwas wie „postfaktisch“ zu sein, weil der Terminus gerade nicht korrekt gebildet ist.
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