Wo jeder Baum, jeder Strommast zum Rastplatz der Zugvögel wird

Impressionen einer gefährdeten Landschaft: Cord Riechelmann über eine Reise durch das Lower Rio Grande Valley im Süden von Texas

von Cord Riechelmann
13 Minuten
Ein leicht gespenstisch wirkender Weg durch einen Wald, dessen Äste tief herabhängen.

Ein Beitrag von Die Flugbegleiter – das Online-Magazin für Natur und Vogelwelt

Es gibt Landschaften, deren Verletzlichkeit sehr gut unter einer allgemeinen Geschäftigkeit verborgen ist. Das Lower Rio Grande Valley, im Süden von Texas an der mexikanischen Grenze gelegen, ist so eine Landschaft. Wer in McAllen, der Metropole der Gegend, am Flughafen ankommt und von dort in Richtung der Küste am Golf von Mexiko fährt, wird kaum erwarten, ein Gebiet zu betreten, das die moderne Ökologie als einen Hotspot der Artenvielfalt verzeichnet.

In McAllen reiht sich eine Einkaufsmall an die nächste. Die ausladenden Verkaufshallen fressen sich so in die Landschaft, dass sie übergangslos eine Stadt mit der nächsten verbinden. McAllen steht mit seinen etwas über 100.000 Einwohnern und dem Umland in der Top-Ten-Liste der Regionen der USA mit dem größten Wirtschaftswachstum. Die Stadt lebt vor allem davon, ein Einkaufsparadies für Mexikaner von jenseits der Grenze zu sein.

Das Bild stellt den Grenzzaun dar, der die Landschaft krass durchschneidet.
Immer präsent: Der Grenzzaun zwischen den USA und Mexiko
Artenreichtum ist in Texas eng mit dem Menschen verbunden: Braunpelikane im Hafen.
Artenreichtum ist in Texas eng mit dem Menschen verbunden: Braunpelikane im Hafen.
Schild vom „World Birding Center“
Wer will da nicht mal hin?
Der Vogel brütet auf einem Strommasten.
Kanadareiher brüten gerne auf menschlichen Bauwerken.
Zwei Chacalacas sitzen zum Morgenduett auf einem Baumstumpf.
Chacalacas beim Morgenduett

Die Flugbegleiter: Denn Artensterben darf nicht erst wieder bei der nächsten Alarmstudie Thema sein.

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