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Die Rostrote Mauerbiene ist Insekt des Jahres 2019

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Eine Mauerbiene fliegt auf der Nestsuche Ziegelsteine an.

Die Rostrote Mauerbiene ist Insekt des Jahres 2019. Das hat in der vergangenen Woche das aus 13 Institutionen bestehende Kuratorium entschieden, dem unter anderem der Naturschutzbund Nabu und die Senckenberg-Gesellschaft angehören. Das Gremium wählte die Wildbienenart aus einer Reihe von Vorschlägen, „um auf den notwendigen Schutz von Wildbienen und die Bedeutung von Bestäubern aufmerksam zu machen“, wie es in der Pressemitteilung heißt.

Sie nistet in Röhren – auch in Türschlössern oder Holzflöten

Jeder kennt die Honigbiene Apis mellifera, die mit zehntausenden Arbeiterinnen den Stock und die Königin mit Nahrung versorgen. Die Rostrote Mauerbiene Osmia bicornis lebt ganz anders. Das Tier hat einen dichten Pelz mit orange-braunen Streifen, orangefarbenem Bauch und schwarzem Hinterleib. Es ist mit rund einem Zentimeter Körpergröße etwas kleiner als seine bekannte Verwandte und macht als solitäre, also allein lebende Biene alles selbst: Wenn die Honigbienen noch im Stock ausharren, weil es ihnen draußen zu frisch ist, schlüpfen die Mauerbienen bereits aus ihren Nestern und paaren sich.

Sofort machen sich die Weibchen daran, neue Nistplätze zu suchen. Dafür nutzen sie röhrenförmige Löcher in Trockenmauern, in Löß- und Lehmwänden oder in Totholz und lockerem Gestein. „Nester dieser Biene wurden schon in Türschlössern, in der Plastikhülle eines Rolladenstoppers und sogar in einer Holzflöte gefunden“, sagt Professor Thomas Schmitt, Leiter des Senckenberg Deutschen Entomologischen Instituts in Müncheberg und Vorsitzender des Kuratoriums.

Eine Mauerbiene sitzt vor einem Holzröhrchen, das mit Mörtel verschlossen ist.
Ein Weibchen der Rostroten Mauerbiene verschließt ihre Niströhre mit Mörtel.
In einer älteren Fassung dieses Textes war ein falsches Jahr dafür angegeben, wann die Steinhummel Insekt des Jahres war.