Schön häufig
Ein fotografischer Blick auf die Vogelarten unserer unmittelbaren Umgebung, Teil 2. Von Thomas Krumenacker

Flugbegleiter – Ihre Korrespondenten aus der Vogelwelt
Die gefiederte Artenvielfalt in Deutschland nimmt rapide ab. Viele Vogelarten, die noch vor wenigen Jahren häufig waren, befinden sich heute auf der Roten Liste. Wiesenpieper, Star, Mehl- und Rauchschwalbe, Bluthänfling und selbst die Goldammer stehen mittlerweile in einer der Bedrohungskategorien oder in der Vorwarnliste. Nie gab es mehr gefährdete Arten als heute. Auch ohne in eine falsche, weil zur Passivität verleitende, fatalistische Weltuntergangsstimmung zu verfallen, ist die Furcht vor einem stummen Frühling ohne Vogelgesang berechtigt – ja, in Teilen ist diese Situation schon real.
Das wohl dramatischste Beispiel dafür, wie rasch vermeintlich extrem häufige Vogelarten durch menschlichen Einfluss von der Erde verschwinden, ist die Wandertaube in den USA – der einst mit Abstand häufigste Vogel der Erde. Bis zu fünf Milliarden dieser gut ringeltaubengroßen Vögel überzogen den nordamerikanischen Kontinent mit unvorstellbar dichten Schwärmen. Ihre hunderte Quadratkilometer umfassenden Brutkolonien wurden wegen ihrer Größe „Städte“ genannt. Und doch starb die Art innerhalb nur weniger Jahrzehnte aus, der letzte Vogel verendete vor gut 100 Jahren in Gefangenschaft.
Jagd und vor allem die Zerstörung ihrer Lebensräume gelten als Ursachen für das Aussterben der Wandertaube. Die Art gilt weltweit als Symbol für das vom Menschen verursachte Artensterben. Die Botschaft ihres Schicksals: Wenn wir nicht aufpassen und bewahren, kann es jedes Lebewesen treffen, selbst den häufigsten Vogel der Erde. Heute, in Zeiten, in denen die Versiegelung von Flächen rasant voranschreitet, in denen selbst auf dem Land fast kein Quadratmeter ungenutzt bleibt und dort Agrarindustrie statt Landwirtschaft herrscht, ist diese Gefahr auch hierzulande besonders groß.
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